Patissier Christian Lorczyk mit seinen Pralinenkreationen. Foto: Gerold
Mannheim. (hwz) Unter dem Arbeitstitel "Schloss-Praline" hat Patissier Christian Lorczyk von der Mannheimer Confiserie Freundt zwei kurfürstliche Kreationen komponiert. Passend zum Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten "Von Tisch und Tafel" sind süße Überraschungen mit den Konterfeis von Carl Theodor und Elisabeth Auguste entstanden. Als Ehepaar nicht sehr glücklich miteinander und daher häufig getrennt, einte die beiden jedoch die Liebe zur Schokolade. Wenn auch in flüssiger Form aus kostbarem Porzellan getrunken und mit allerlei Aromen verfeinert.
"Pralinen kannte man damals noch nicht", informierte Uta Coburger. Allerdings, so die im Schloss Mannheim zuständige Konservatorin weiter, sei verbindlich überliefert, dass der Kurfürst eine Schwäche für Vanilleschokolade hatte, während seine Gattin den exotischen Geschmack von Orangenblütenwasser liebte. Diese kurfürstlichen Vorlieben hat Patissier Lorczyk modern interpretiert.
Karl Theodor gewidmet ist eine Praline aus Zartbitterschokolade, deren Kern aus einer zart schmelzenden Creme mit Bourbon-Vanille besteht. Die für Elisabeth Auguste kreierte exquisite Pralinenschöpfung vereint Vollmilchschokolade mit dem feinen Aroma von Orangenblütenwasser, kandierten Orangen und Orangenlikör. Die Pralinen sind einzeln sowie hübsch verpackt im Schloss-Shop und in der Confiserie Freundt erhältlich.
Sie sollen aber auch die beiden neue Sonderführungen "Heiß begehrt und exklusiv" sowie "Fürstliche Tafelrunde" im Mannheimer Schloss versüßen. "Das Angebot von Schlossbesichtigungen allein reicht heute nicht mehr. Vielmehr müssen wir Anlässe schaffen, um die Besucher über unseren Schwellen zu locken", sagte Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Daher setze man anstelle einer zentralen Ausstellung auf Themenjahre und besondere Führungsformate. Das aktuelle Motto "Von Tisch und Tafel" biete Erzählanlässe für weitere gute Geschichten, beispielsweise um über Tischsitten, Gepflogenheiten der Repräsentation oder den Aufbau opulenter Nachtischbuffets zu berichten. Zur Zeit der Kurfürsten zwar noch ohne leckere Pralinen wie die jetzt präsentierten, dafür aber mit Baiser, Obst, Eis, kandierten Früchten, Marzipan oder mit Orangenblütenwasser aromatisiertem Gebäck, dass kunstvoll auf Etageren drapiert wurde.