Das Schauspiel soll im ehemaligen Kino auf dem Franklin-Areal unterkommen. Foto: vaf
Von Olivia Kaiser
Mannheim. Bis zur Sommerpause entscheidet der Gemeinderat auch über die Interimsspielstätten für Oper, Schauspiel und Tanz. Das Junge Nationaltheater befindet sich in der Alten Feuerwache und muss deshalb in der Planung nicht berücksichtigt werden. Folgende Ersatzspielstätten sind vorgesehen:
Der Pfalzbau in Ludwigshafen soll Oper- und Tanzsparte eine Bühne bieten. Foto: vaf> Pfalzbau: Im Theater in Ludwigshafen könnten Opern- und Tanzinszenierungen stattfinden (die RNZ berichtete). Der Pfalzbau verfügt über kein festes Ensemble, möchte aber, dass ein eigener Spielbetrieb mit Gastinszenierungen und eigenen Produktionen möglich ist. Die Gespräche gestalteten sich als äußerst zäh und dauern bereits über zwei Jahre. Ludwigshafen hat dem Nationaltheater mittlerweile pro Jahr maximal 107 Tage zugesichert. In Mannheim geht man allerdings davon aus, dass inklusive Proben und Einrichtung 117 Tage nötig sind. "Wir hoffen, dass wir im ersten Halbjahr 2021 zu einer endgültigen Einigung kommen", erklärte Kulturbürgermeister Michael Grötsch. "Das beinhaltet dann auch, zu welchen konkreten Konditionen und an exakt wie vielen Spieltagen wir den Pfalzbau nutzen können."
> Rokokotheater: Im Schwetzinger Schlosstheater sollen Neuinszenierungen von Barockopern stattfinden. Das Angebot umfasst drei Terminblöcke pro Spielzeit. Die genaue Anzahl der Spieltage ist noch unklar, da je nach Verlauf, Produktion und Aufwand mit sehr unterschiedlichen Einrichtungs-, Umbau- und Probenzeiten umgegangen werden muss. "Diese lassen sich erst mit dem künstlerischen Vorhaben und der hochkomplexen Gesamtlogistik planen", so Grötsch.
> Rosengarten: Für konzertante Aufführungen im Musensaal stehen pro Spielzeit aktuell drei Terminblöcke mit durchschnittlich zehn Tagen, einschließlich der Probentage, zur Disposition. Ein Vertrag wurde noch nicht unterzeichnet.
> Trafowerk: Für Neuproduktionen und Premieren von Oper und Tanz ist eine weitere Spielstätte neben dem Pfalzbau nötig. Zur Disposition stand das Trafowerk in Käfertal. Doch das ist jetzt aus dem Rennen. Im vergangenen Sommer war bekannt geworden, dass die Künstler im Atelierhaus hinter dem Trafowerk ihre Arbeitsräume verlassen müssen, weil der Besitzer – eine Spedition – das Haus umfassend renovieren will. Schon damals vermuteten die Künstler, dass dann das Nationaltheater Atelierhaus und Trafowerk in der Zeit der Generalsanierung nutzen wolle. "Das Trafowerk war eine Möglichkeit", bestätigt Grötsch. "Die finanziellen Beträge liegen erheblich über dem, was aus unserer Sicht machbar ist." Das bestätigt das Nationaltheater in einer Mitteilung: Sowohl die entstehenden Investitionskosten durch die notwendigen Umbaumaßnahmen als auch die daraus resultierenden Nutzungskosten seien für beide Seiten nicht vertretbar gewesen.
> Temporärer Bau: Deshalb wird derzeit geprüft, ob ein temporärer Bau auf dem Gelände beim Technoseum errichtet werden kann.
> Altes Kino: Das ehemalige Kino auf dem Franklin-Gelände wird während der Generalsanierung zur Bühne für Schauspiel und die Tonbandabende des Tanzes. Im Studio Werkhaus geht der Spielbetrieb während der Generalsanierung wie gehabt mit dem Schauspiel weiter. Auch kleinere Veranstaltungsformate in der Lobby Werkhaus oder im Casino werden weiterhin an diesen Orten stattfinden. Allerdings muss das Alte Kino für den Spielbetrieb ertüchtigt werden.