Lieblingsveranstalter der Mediziner
Geschäftsführer zieht positives Fazit der Saison – Hilfe für Heidelberg angeboten

Jahr für Jahr diskutieren Kardiologen aus dem ganzen Bundesgebiet über die neuesten Forschungsergebnisse. Foto: Gerold
Von Wolf H. Goldschmitt
Deutschlands Mediziner haben ihren Lieblingsveranstalter für Tagungen gefunden: die mcon Mannheim. "Unser Kongressherbst war äußerst erfolgreich und nicht allein im Rosengarten", blickt mcon-Geschäftsführer Johann W. Wagner nicht ganz ohne Stolz auf die vergangenen Monate zurück.
Zum Saisonauftakt im Congress Center trafen sich 2000 Teilnehmer bei der Jahrestagung für Nephrologie. Drei Tage lang diskutierten die Fachleute über neuste Entwicklungen in der Behandlung von Nierenkrankheiten. Mit Prof. Dr. Bernhard K. Krämer, Direktor der V. Medizinischen Klinik am Uniklinikum Mannheim, stammte der Kongresspräsident direkt aus der Quadratestadt.
Die Ausrichtung des Deutschen Schmerzkongresses ist schon eine Tradition. Anfang Oktober versammelten sich wiederum etwa 2000 Mediziner. Referentenmanagement, Teilnehmerregistrierung, IT, Veranstaltungstechnik und Rahmenprogramm liegen seit neun Jahren in den bewährten Händen der mcon. "Allen Verbänden ist es sehr wichtig, einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben. Durch unsere lange Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften ist mittlerweile ein Vertrauensverhältnis entstanden, das für die gemeinsame Arbeit unerlässlich ist", so mcon-Geschäftsführer Johann W. Wagner.
Ein gewachsenes Vertrauensverhältnis, das auch für die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung gilt. Die mcon betreut nicht nur die Jahrestagung, die jährlich im Frühling im Rosengarten zu Gast ist. Auch für die Herztage im Oktober in Berlin setzt die Gesellschaft auf das Organisationsteam der Mannheimer Kongress- und Eventagentur.
Parallel zu Schmerzkongress und Herztagen war die mcon auch in München für die Gesellschaft für Infektiologie sowie für die Jahrestagung der Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in Oldenburg als betreuende Kongressagentur tätig. Auf der To-do-Liste der 100 Mitarbeiter standen neben dem Kongress für Kinder und Jugendmedizin in Köln, die Jahrestagung der Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin in Frankfurt und der Kongress für Versorgungsforschung in Berlin.
"In dieser Phase parallel bis zu fünf Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten durchzuführen und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden einzugehen, ist eine große Herausforderung für unsere Teams. Unsere Mitarbeiter haben diese mit höchster Professionalität und Einsatzbereitschaft bewältigt", lobt Bastian Fiedler, der operative Geschäftsführer des Rosengartens, das Engagement seiner Mannschaft. Die Mannheimer Organisatoren, die in den vergangenen zehn Jahren auf 175 Kongresse zurückschauen, sind aber nicht ausschließlich bei wissenschaftlichen Themen gefragt. Im Herbst standen neben den medizinischen Tagungen unter anderem auch der Erste Guitar Summit, die Mannheimer Bau- und Immobilientage und der Urban Thinkers Campus im Mannheimer Stadthaus auf der Agenda.
Auch Heidelberg könnte vom erfolgreichen Mannheimer Nachbarn demnächst profitieren. Denn mit Blick auf den Umbau der dortigen Stadthalle, die bislang für Tagungen genutzt wird, will sich die Mannheimer Gesellschaft partnerschaftlich zeigen. "Wir stehen in engem Kontakt mit Heidelberg und werden während der Bauphase gerne deren Kongresse ausrichten, wenn es unsere Buchungslage zulässt", sagt Fiedler.
Heidelberg plant aktuell ein neues Konferenzzentrum im Stadtteil Bahnstadt. Dieses wird aber noch nicht stehen, wenn die Stadthalle in der Altstadt bald wie geplant zum Konzerthaus umgebaut wird. Deshalb stehen in Heidelberg zwischen 2019 und 2021 voraussichtlich überhaupt keine Räumlichkeiten für Tagungen zur Verfügung.
Damit so wenige Kongresse wie möglich langfristig "verloren" werden, hoffen die Neckarstädter auf Schützenhilfe aus Mannheim. Bastian Fiedler von der mcon betont gegenüber der RNZ, dass man seit Längerem in Kontakt deswegen stehe. "Wir haben Bereitschaft signalisiert, einzuspringen und Kongresse vorübergehend zu übernehmen". Das allerdings müsse je nach Einzelfall und Buchungslage im Rosengarten geprüft werden.