Mit großem Hallo übergaben die Kinder das Ideen-Buch an Bildungsbürgermeisterin Ulrike Freundlieb (v.l.) und OB Peter Kurz. Foto: vaf
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. Schwimmbäder mit Spaßrutschen, saubere Spielplätze mit neuem Spielgerät, Schulhöfe mit Bewegungsmöglichkeiten oder bunte Mülleimer - die Wunschliste der Mannheimer Kinder ist lang. Doch es geht um mehr als Spiel und Spaß. Die bunten Mülleimer sollen nicht nur als Farbtupfer in der Stadt dienen, sondern helfen, dass sie sauberer wird. "Weil die Menschen bunte Mülleimer besser erkennen können", lautet die Begründung der kleinen Bürger. Beim zweiten Mannheimer Kindergipfel in der Kunsthalle formulierten sie Ideen zu den Themen Themen "Raum zum Spielen", "Verkehr und Umwelt", "Schulen" und "Freizeitangebote". Die Anregungen wurden in einem Weißbuch zusammengefasst und an Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) übergeben.
Wie schon beim erste Kindergipfel 2011 bestand die Zielgruppe aus Acht- bis 13-Jährigen in der ganzen Stadt. "Um nicht nur über Euch, sondern direkt mit Euch zu reden", betonte Kurz. Mit dabei waren 150 Kinder aus Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, Hortgruppen und Jugendhäusern sowie aus Vereinen, die bereits seit September in ihrem jeweiligen Umfeld die Themenfelder stellvertretend für ihre Altersgenossen bearbeiteten.
"Im Stadtteil Vogelstang waren Spielplatztester aus dem Wespinstift unterwegs. Sie haben vorhin im Zukunftslabor ganz großartig die Ergebnisse präsentiert", erzählte Karin Heinelt. Die Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Mannheim hält den Zeitpunkt des Kindergipfels angesichts der bevorstehenden Etatberatungen für gut gewählt, damit Politik und Verwaltung im Doppelhaushalt die Ideen der Kinder mitberücksichtigen können.
Und die sprudelten im Lauf des Kindergipfels zahlreich: Warum nicht so einen mobilen Spielplatz einrichten, der Abwechslung in die Stadtteile bringt? Und wie wäre es mit einem regelmäßigen Kindertag mit freiem Eintritt ins Kino? Bei der Gestaltung von Spielplätzen sollte an alle Altersgruppen und Kinder mit Handicap gedacht werden. "Spielplätze sollten bunt und barrierefrei sein", lautete die Forderung. Zudem sollten sie regelmäßig gereinigt und insbesondere nach einem Wochenende von zurück gelassenen Glasflaschen befreit werden.
Eine Gruppe kleiner DLRG-Vertreter machte konkrete Vorschläge für die Aufwertung der Schwimmbäder: spektakuläre Rutschen und immer offene Sprungtürme. Das Wasser soll warm, Duschen und Toiletten sauber sein. Toll wären Spezialtage, an denen Luftmatratzen und Wasserspielzeug mitgebracht werden darf. Das WLAN müsse an den Schulen funktionieren, damit Mathematik am Laptop unterrichtet werden könne. Ein Kiosk, ein Schulbäcker oder eine Mensa mit einer Auswahl an Gerichten stand für viele Schüler ebenfalls auf der Wunschliste.
"Da wird eine Menge abzuarbeiten sein", brachte es Kunsthallendirektorin Ulrike Lorenz auf den Punkt. Und tatsächlich wurde am Ende der Präsentation ein prall gefülltes Weißbuch an Oberbürgermeister Peter Kurz und Bildungsbürgermeisterin Ulrike Freundlieb (SPD) übergeben. Beide diskutieren im Anschluss mit Mitgliedern des Gemeinderats, Vertretern der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Vereine und Verbände in einer Erwachsenenrunde die Arbeitsergebnisse der Kinder. Anfang 2019 will das Team vom Kindergipfel den kleinen Bürgern Rückmeldung geben, was mit ihren Ideen gemacht wird.
Information: Der Kindergipfel ist ein Format der Kinder und Jugendbeteiligung in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt und des Stadtjugendrings. Mit dem Jugendgipfel ergänzt er die stadtteilbezogenen Kinder- und Jugendversammlungen.