Mannheim. (man) Nachdem bei mehreren Mannheimer Grundschülern eine Lungenentzündung diagnostiziert wurde, sind nun weitere Krankheitsfälle bekannt geworden. Wie das Gesundheitsamt der Stadt am Freitag mitteilte, sind insgesamt 17 Schüler an einer Lungenentzündung erkrankt.
Bisher waren acht Krankheitsfälle an der Brüder-Grimm-Schule im Stadtteil Feudenheim und ein weiterer Fall an der Bertha-Hirsch-Schule in Mannheim-Käfertal bekannt. An der Brüder-Grimm-Schule hatten Lehrer am ersten Schultag nach den Ferien eine Häufung von Krankheitsfällen bemerkt und daraufhin das Gesundheitsamt benachrichtigt. Nun wurde an derselben Schule bei acht weiteren Kindern eine Lungenentzündung diagnostiziert. Häufungen an anderen Schulen seien dem Gesundheitsamt derzeit allerdings nicht bekannt, heißt es in einer Mitteilung.
Einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Krankheitsfällen konnten die Amtsärzte bislang nur bei zehn der 17 Kinder nachweisen. Sie haben sich mit sogenannte Mykoplasmen infiziert. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das als Erreger von atypischen Lungenentzündungen gilt. Bei den restlichen sieben Kindern wurde kein übertragbarer Erreger gefunden. "Dass auch im Nachhinein noch Krankheitsfälle auftreten, ist nicht ungewöhnlich", erklärt Rathaussprecherin Beate Klehr-Merkl. "Die Inkubationszeit bei Mykoplasmen beträgt bis zu vier Wochen, deshalb können immer noch Ansteckungen erfolgen und weitere Fälle auftreten."
Das Gesundheitsamt vermutet, dass sich die Grundschüler während der Herbstferien im Rahmen einer gemeinsamen Hortbetreuung angesteckt haben. Damit sich der Erreger nicht weiter ausbreiten kann, appellieren die Experten an alle Eltern, keine kranken Kinder in die Schule zu schicken.