Die Mannheimer Fallschirmspringer luden am Donnerstag zu einer Gedenkfeier in Neuostheim ein. Die Stele eines britischen Bildhauers markiert den Ort der Erinnerung. Foto: vaf
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. "Der Schmerz in seiner Intensität mag mit den Jahren etwas nachgelassen haben, doch die Erinnerung bleibt", sagt Peter Röttele auf den Tag genau 38 Jahre nachdem tragischen Hubschrauberabsturz am Flugplatz Mannheim-Neuostheim. Bei dem tragischen Unglück am 11. September 1982 verloren 46 Menschen ihr junges Leben. "Ehepartner, Geschwister, Kinder, Freunde, die wir nicht vergessen werden", betont Röttele, der damals im Vorstand der Mannheimer Fallschirmspringer war und die jährliche Gedenkfeier am City Airport Neuostheim maßgeblich organisiert und koordiniert. "Weil Erinnerung einen Ort braucht, aber auch weil aus der gemeinsamen Trauer und mitfühlenden Anteilnahme praktische Unterstützung für die Hinterbliebenen sowie langjährige Freundschaften entstanden sind."
Freundschaft über Ländergrenzen hinweg wollte damals auch die Fallschirmformation zum Ausdruck bringen, der junge Springer aus Mannheim sowie den Partnerstädten Toulon und Swansea angehörten. "Der Anlass war mit dem 375-jährigen Stadtjubiläum ein schöner. Gleiches gilt für den Völker verbindenden Fallschirmsprung, der im Rahmen der Internationalen Luftschiffertage gezeigt werden sollte. Das Unglück traf alle unvorbereitet", erinnert Stadtrat Alexander Fleck (CDU) als offizieller Vertreter der Stadt an den Moment, als einer der beiden Chinook-Transporthubschrauber in rund 3000 Metern Höhe technische Probleme bekam.
Der Pilot leitete den Rückflug ein. Doch keine 200 Meter über dem Boden verhakten sich die Rotorblätter, die Maschine schlug auf der Autobahn auf und fing sofort Feuer. 23 junge Menschen aus Frankreich, neun aus Großbritannien, sechs Deutsche, acht Amerikaner – darunter die fünfköpfige Besatzung und zwei AFN-Reporter – kamen in dem riesigen Feuerball ums Leben.
"Trotz dieses fürchterlichen Unglücks ist die Brücke zwischen den Hinterbliebenen bestehen geblieben", sagt Fleck und betont, die vom britischen Bildhauer Michael Sandle gestaltete Stele sei sowohl Ort des Erinnerns als auch Ausdruck von Verbundenheit. Was bleibe, sei zudem der Auftrag, die gemeinsame Erinnerungskultur auch in Zukunft zu pflegen. An dem Jahrestag nahmen neben Hinterbliebenen und Freunden auch Repräsentanten der US Army Garrison Rheinland-Pfalz sowie Vertreter des Fördervereins Städtepartnerschaften Mannheim teil.