Mannheim

Eine neue Talentschmiede für den Basketball-Nachwuchs

Mit der Mike Townley Basketball Akademie kommt die Jugendförderung neu in Fahrt

13.04.2018 UPDATE: 14.04.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Brennt für die SG Mannheim: A-Lizenz-Trainer Peter Eberhardt erklärt Eltern und dem Nachwuchs das Konzept der MTBA. Foto:vaf

Von Christoph Ziemer

Mannheim. 1993 war ein gutes Jahr für den deutschen Basketball. Die Nationalmannschaft wurde im eigenen Land sensationell Europameister. Für den Basketball in Mannheim könnte 1993 auch noch zu einem Meilenstein werden. Es war das Jahr, in dem der heutige Trainer der SG Mannheim beschloss, auf der Euphoriewelle mitzuschwimmen und für Jugendliche in Käfertal ein Basketball-Angebot auf die Beine zu stellen. "Für Jüngere gab es damals einfach nichts", erinnert sich Peter Eberhardt. "Der EM-Titel hat uns inspiriert, selbst etwas auf die Beine zu stellen."

Hintergrund

Die Mike Townley Basketball Akademie wurde am 12. April gegründet. Ziel ist, am Basketball begeisterte Kinder an den Sport heranzuführen und als Athleten über den Basketball hinaus zu stärken.

Im April soll bei den zweiwöchigen "Tryouts" jedes Talent in der Halle

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Die Mike Townley Basketball Akademie wurde am 12. April gegründet. Ziel ist, am Basketball begeisterte Kinder an den Sport heranzuführen und als Athleten über den Basketball hinaus zu stärken.

Im April soll bei den zweiwöchigen "Tryouts" jedes Talent in der Halle spielen und trainieren dürfen. Nachdem die Teams festgelegt wurden, beginnt im Mai die Vorbereitungszeit. Im Juni und Juli folgt die Qualifikationsphase der neuen U14 und U16 für die Jugend-Oberliga. Auch während der Sommerferien sollen trotz Hallensperrung Trainings angeboten werden, bevor die neue Saison im September beginnt. Im Oktober ist ein Basketball-Camp geplant.

Markus Mosig, der Co-Trainer der ersten Mannschaft ist, wird Koordinator der U16 und U18. Jan Heitmann wird die U16 und U14 trainieren. Die drei Trainingseinheiten sollen jeweils zwei Stunden dauern und pro Monat 30 Euro kosten. czi

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Schon ein Jahr konnte der heute 42-Jährige zwei Teams aufbieten. 1994 lernte der Trainer beim renommierten Albert-Schweitzer-Turnier den damaligen Senator von Tasmanien kennen. "Mike Townley war damals als Begleiter der Australier mit dabei", berichtet Eberhardt. "Wir durften damals bei den Australiern sogar mit in die Kabine." Schnell entwickelte sich eine Freundschaft, die bis heute anhält. Schon unzählige Male reiste der Senator in die Quadratestadt und lernte dabei ganze Generationen von Spielern kennen - bis heute fühlt sich der Australier Mannheim und seinen Basketballern verbunden.

Ein Grund mehr, die neu gegründete Basketball-Akademie des TSV Mannheim nach dem Ex-Senator zu benennen. Das Timing ist dabei kein Zufall. Mit der SG Mannheim ist Eberhardt gerade in die 1. Regionalliga aufgestiegen - die vierthöchste Spielklasse im deutschen Basketball. In Mannheim will man nun das Momentum nutzen, um mit gezielter Nachwuchsförderung das Korbfieber langfristig in der Stadt zu verankern. "Wir spüren die Begeisterung bei den Kids", sagt Eberhardt, der auch im Besitz einer A-Lizenz ist: "Die volle Kulisse beim Aufstieg in der Bertha-Benz-Halle und die vielen Eigengewächse zeigen uns: Die Zeit ist reif, um hier etwas Neues zu starten."

Die Verantwortlichen bei der SG Mannheim sprechen von einem richtigen Entwicklungsschritt zur richtigen Zeit. Man müsse die Jugendlichen in Mannheim fördern und entwickeln. Dazu gehöre auch zu lernen, wie man als Mannschaft funktioniere. "Wir sind alle ein großes Team und müssen zusammenarbeiten", fordert Abteilungsleiter Mate Bosnjak. "Eltern, Spieler und Trainer sollen an einem Strang ziehen. Wir wollen, dass die Leute irgendwann sagen: Die MTBA ist eine Institution in Mannheim."

Zwei große Hallen stehen der Akademie zur Verfügung, die Infrastruktur ist günstig. Für die U10, U12, U 14, U16 und U18 sollen demnächst Teams aus der Taufe gehoben werden - mit einer klaren Mission. "Mit unserer U16 wollen wir eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen", skizziert der Meistercoach das Ziel. "Und auch, wenn wir derzeit noch weit davon entfernt sind: Das Fernziel ist die Jugend-Bundesliga." Aus der U18 werden demnächst einige Spieler im Regionalliga-Kader auftauchen, die U14 und U16 werden zur Qualifikation für die Oberliga angemeldet. Der Verein möchte zudem gezielt in die Förderung junger Trainer investieren, ebenso in Physiotherapeuten und Athletiktrainer. All das wird viel Geld kosten. Wo soll es herkommen?

Über den Sommer wolle man sich ein Budget zusammenzimmern, berichtet Peter Eberhardt: "Wir verfügen bei der SG Mannheim ja über ein gewisses Budget, und wir haben den Förderverein." Mit privaten Förderern habe man sich schon ausgetauscht. In den nächsten Monaten sollen öffentliche Fördertöpfe angezapft und Unternehmen aus der Region angesprochen werden. 30 Euro kostet die Teilnahme an der Akademie pro Monat, die Talentsichtung beginnt schon im April. Bis zu dreimal pro Woche soll in allen Jugendmannschaften trainiert werden.

"Das Ziel dabei ist klar", betont der Trainer. "Wir wollen immer weiter wachsen." Bei der Förderung gehe es nicht nur um sportliche Kriterien: "Die Kids und Jugendlichen sollen über sich hinauswachsen. Und das auch menschlich."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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