Großkraftwerk Mannheim. Foto: dpa
Mannheim. (RNZ) Die Mannheimer SPD-Gemeinderatsfraktion begrüßt den gemeinsamen Beschluss der Kohlekommission zum Ausstieg aus der Kohleförderung, plädiert allerdings dafür, dass das Großkraftwerk (GKM) in Mannheim als eins der letzten vom Netz geht. "Ein klares Ausstieg-Szenario gibt dem Großkraftwerk Planungssicherheit und ausreichend Zeit, auf eine alternative Energieerzeugung umzustellen", begrüße Weirauch den Beschluss der Kommission aus Politik, Industrie, Gewerkschaften und Umweltverbänden.
"Unser Großkraftwerk ist eins der modernsten Kohle-Kraftwerke in Deutschland und zudem über die Kraft-Wärme-Kopplung Garant der Fernwärmeversorgung in der Metropolregion. Über 120.000 Haushalte profitieren von der Fernwärme und tragen damit zu einer aktiven Verhinderung von bis zu 300.000 Tonnen pro Jahr weniger CO2 durch Verzicht auf Einzelbefeuerung durch Gas- und Ölöfen. Das ist ein wichtiger Beitrag zum aktiven Umweltschutz", betont er.
Für den ehemaligen Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Mannheim, Reinhold Götz, ist dies in erster Linie eine Frage der langfristigen Sicherung der über 550 Arbeitsplätze im Großkraftwerk: "Der Industriestandort Mannheim hat in jüngster Vergangenheit harte Schläge, zum Beispiel durch die komplette Schließung des Produktionsstandorts von General Electric mit mehr als 1000 Beschäftigten einstecken müssen. Als öffentliches Unternehmen muss das GKM mit gutem Beispiel vorangehen und die Arbeitsplätze langfristig sichern." Weirauch, zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion geht davon aus, dass das GKM als eins der letzten Kohle-Kraftwerke vom Netz geht: "Die verbleibende Zeit muss genutzt werden, eine Umrüstung, etwa auf erdgasbetriebene Turbinen, in Erwägung zu ziehen, was zu deutlich niedrigeren CO2-Emissionen führen würde und zugleich die Fernwärmeversorgung in der Region sicherstellt."