Von Karin Katzenberger-Ruf
Heidelberg. Frische Lebensmittel, regionale Leckereien und Handgemachtes: Die Wochenmärkte in den Heidelberger Stadtteilen sind immer einen Besuch wert. Bei den meisten kann man zudem nicht nur gut einkaufen, sondern auch Gleichgesinnte treffen und es sich gut gehen lassen. Die RNZ stellt die Märkte vor – diesmal den Wochenmarkt in der Weststadt.
> Was gibt es hier? "Einkaufen – genießen – Freunde treffen": So lautet das Motto des 2013 eröffneten Kulturmarkts auf dem Wilhelmsplatz in der Weststadt. Die Initiative Heidelberg für Kunst, Kultur und Genuss (IHKKG) hatte zuvor ein besonderes Marktkonzept entworfen. Am "Treffpunkt Willi" sollte es sozusagen Nahrung für Leib und Seele geben. Obst und Gemüse aus regionaler Produktion, die Anbieter von Fleisch und Wurst, Fisch, Käse oder Backwaren waren ebenso gern gesehen wie jene von Kunsthandwerk. Auch Musikgruppen traten öfter auf dem "Willi" auf, ab und zu gab es auch einen Flohmarkt – bis Corona kam.
> Wie ist die Atmosphäre? Noch immer recht entspannt. Auf dem Wilhelmsplatz werden zwar keine Brauereibänke mehr zum Verweilen aufgestellt. Doch die Gäste treffen sich auch gern im Stehen vor dem "Food Truck" von Egon Herbert, der dort unter anderem Crêpes anbietet, oder sie schlendern von Stand zu Stand. Die IHKKG ist auf dem Markt regelmäßig mit einem Informationsstand präsent.
Lucie und David Jackson bieten kalt gepresstes Olivenöl von ihren Olivenbäumen von der Peloponnes an. Foto: kaz> Was ist das Besondere? Seit etwa einem Jahr bieten Lucie und David Jackson auf dem Markt Öl von ihren Olivenbäumen von der Peloponnes an. Ein Familienurlaub in Griechenland 2008 legte den Grundstein für diese Leidenschaft. In eigenen Hainen erntet das Paar die seltenen Patrinia-Oliven von Hand, die noch am gleichen Tag kalt gepresst werden. Mit veganen Produkten ist eine Anbieterin nach längerer Abwesenheit gerade auf den "Willi" gekehrt und hat unter anderem ganz besondere Schaumküsse im Sortiment. Backwaren wie den "Feuerwehrkuchen" mit Kirschen, Mandeln und Sahne "zum Löschen" bieten die Schwestern Claudia und Sabine Wichmann an. Zur Zeit sind dort auch Anbieter vertreten, die die Corona-Krise besonders hart getroffen hat.
Norbert Nösing fertigt Fingerpuppen aus Filz und verkauft sie in der Weststadt. Foto: kazZum Beispiel Norbert Nösing, der Fingerpuppen aus Filz anfertigt. "Bis zu drei Stunden wird jede Fingerpuppe von Hand aus Schafwolle nass gefilzt", verrät er auf einer Postkarte. Für entspannende Klangerlebnisse sorgt indessen der Musiktherapeut und Heilpraktiker Christof Linhuber. In seinem Zelt kann die Kundschaft "Klangstühle" ausprobieren, die den Körper in wohltuende Schwingungen versetzen. Er ist nur ab und zu auf dem Markt präsent, nutzt ihn aber gern für Werbung in eigener Sache.
Info: Der Kulturmarkt auf dem Wilhelmsplatz findet samstags von 10 bis 14 Uhr statt – bei wechselndem Angebot