Auf der "Victoria" - dem neuen Schiff der Weißen Flotte - finden 125 Personen Platz. Es ersetzt die 1958 gebaute "Germania", die in Berlin zu einem Restaurantschiff umgebaut wird. Foto: privat
Von Timo Teufert
Heidelberg. Die Weiße Flotte ist am letzten Wochenende in die neue Saison gestartet - allerdings noch nicht mit allen Schiffen, denn die beiden Neuzugänge lassen noch etwas auf sich warten. Während die neue "Alt-Heidelberg", die im letzten Jahr als "Renate" von der Donau auf den Neckar wechselte, noch in der Werft in Neckarsteinach auf die Bedürfnisse der Weißen Flotte angepasst wird, dauert die Überführung der niederländischen "De Sleutelstad" - zu deutsch: die Schlüssel-Stadt - noch etwa zwei bis drei Wochen. Sie soll die Germania ersetzen, die in Berlin zu einem Restaurantschiff umgebaut wird. Für die niederländische Schönheit sucht die Weiße Flotte jetzt einen passenden Namen und zählt dabei auf die Mithilfe der RNZ-Leser.
"Mit dem neuen Schiff ist unser Investitionsprogramm und damit auch die dringend notwendige Erneuerung unserer Flotte abgeschlossen", berichtet Karl Hofstätter, der Geschäftsführer der Weißen Flotte. Zum Programm gehören die 2016 in Dienst gestellte "Königin Silvia", die Hofstätter in der Lux-Werft neu bauen ließ und die als Flaggschiff der Weißen Flotte gilt. Das Fährschiff "Liselotte" wurde ebenfalls 2016 durch ein anderes Schiff vom Halstätter See im Salzkammergut in Österreich ausgetauscht. Die "Alt-Heidelberg" aus dem Jahr 1968 wurde verkauft und soll wahrscheinlich in Paris zu einem Wohnschiff werden. Das neue Schiff aus den Niederlanden kommt für die "Germania", die 1958 gebaut wurde.
Die "Sleutelstad" gehörte zuletzt der Reederei van Hulst aus Katwijk aan Zee in der Provinz Südholland. "Es war vor allem für Partyveranstaltungen auf dem Wasser in den Niederlanden unterwegs", berichtet Hofstätter. Das soll sich bei der Weißen Flotte aber ändern: Hier soll es für kleinere Gesellschaften wie zum Beispiel bei Hochzeiten oder für Besprechungen auf dem Wasser genutzt werden. "Es ist ein richtiges Liebhaberstück", freut sich Hofstätter. Denn der ursprüngliche Eigner wollte es mit seiner Frau zunächst für die Personenschifffahrt nutzen, es anschließend aber zu einer Privatjacht für den Ruhestand umfunktionieren. Leider erkrankte die Frau, sodass die Familie das Schiff an die Reederei van Hulst abgegeben hat. Doch die konnte das Schiff auf den Kanälen rund um Leiden und den Botanischen Garten Keukenhof nicht einsetzen: "Es hat zu viel Sog verursacht - und so Unmut bei den an den Ufern liegenden Booten", berichtet Hofstätter.
Wenn er von dem neuen Schiff erzählt, kommt der Geschäftsführer der Weißen Flotte ins Schwärmen: "Es ist ganz toll gemacht und super ausgestattet." So sieht man zum Beispiel keine Schweißnähte bei den Blechteilen, weil das gesamte Schiff einen Überzug aus Epoxidharz hat und dadurch ein Hochglanz-Effekt entsteht. Neben einem großen Salon hat das Schiff am Bug auch eine Bar mit Lounge und ein großes Sonnendeck.
Nun sind die RNZ-Leser aufgerufen, einen Namen für das neue Schiff zu finden: "Er muss nicht zwingend einen Bezug zur Region wie bei den anderen Schiffen haben", sagt Hofstätter. Allerdings sollte der neue Name den edlen und luxuriösen Jachtcharakter unterstreichen. Für denjenigen, dessen Namensvorschlag schließlich ausgewählt wird, lobt die Weiße Flotte ein Saisonticket für Linienfahrten aus. Sollten mehrere Personen den Gewinnernamen vorschlagen, entscheidet das Los.
Info: Namensvorschläge mit Erklärung bitte bis Donnerstag, 18. April, per E-Mail an aktion@rnz.de oder per Postkarte an Rhein-Neckar-Zeitung, Stichwort Weiße Flotte, Neugasse 2, 69117 Heidelberg.