Stadthallen-Umbau

Jetzt sammeln auch die Befürworter Unterschriften

"Frühling"-Intendant Schmidt startet Online-Petition

10.11.2019 UPDATE: 11.11.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Die Stadthalle als Postkarte, kurz nach ihrer Eröffnung im Jahr 1903. Das bestehende Rondell am Osteingang gibt es erst seit 1979/80. Repro: RNZ

Heidelberg. (hob) Die Kritiker der Hubböden und des Waechter-Konzepts haben nach eigenen Angaben rund 300 Unterschriften für ihren offenen Brief an Oberbürgermeister Eckart Würzner und ihre Forderung, das Thema noch einmal im Hauptausschuss zu beraten, gesammelt. Unterdessen machen nun auch die Befürworter der aktuellen Pläne für die Stadthallensanierung mobil. Thorsten Schmidt, Intendant des "Heidelberger Frühling", startete am Freitag eine Online-Petition. Bis Sonntagnachmittag haben bereits 438 Unterstützer unterschrieben. Darunter sind viele Heidelberger, aber auch der Pianist Igor Levit, die Sänger Christian Gerhaher und Benjamin Appl, die Cellistin Julia Hagen oder Peter Spuhler, Generalintendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe.

"Ich habe mich entschlossen vor die Aktion zu stellen, als jemand, der seit Jahren mit Leidenschaft für eine Sanierung der Stadthalle kämpft", sagt Schmidt. Er sei ein Befürworter der geplanten Hubböden, die ansteigende Zuschauerränge und unterschiedliche Bühnen-Größen ermöglichen sollen, aber eben auch die Chance bieten, den Großen Saal als Festsaal mit ebenem Parkett zu nutzen. Der Intendant gibt zu, dass er selbst auch nicht mit allen Aspekten des ersten Entwurfs zur Stadthallen-Sanierung einverstanden war. So plante Architekt Felix Waechter zum Beispiel zunächst einen Regiekasten auf der Empore, und die Bühne sollte noch weiter in die Mitte des Saales ragen. "Wir bringen uns aber aktiv in den Planungsprozess ein und konnten so erhebliche Verbesserungen erwirken", so Schmidt weiter.

"Der Planungsprozess läuft gerade". Daher ärgert sich Schmidt über den offenen Brief der Umbau-Kritiker zum jetzigen Zeitpunkt. "Ein nicht vorliegendes Statikgutachten zu monieren, ist abwegig", so der Intendant: "Es ist doch selbstverständlich, dass einem Bauantrag ohne vorliegendes Statikgutachten niemals stattgegeben würde." Als "Irreführung" bezeichnet Schmidt die Behauptung, dass die Stuckdecke auf der Empore des Großen Saals verschwinden solle. Der Denkmalschutz habe sich zu diesem Thema noch nicht abschließend geäußert, dies sei nur ein Vorschlag des Akustikgutachters zur Verbesserung der Klangqualität gewesen. Schmidt zeigt sich "sehr irritiert" von solchen Argumenten.

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Info: Hier geht es zur Stadthallen-Petition auf openpetition.de

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