Radler kontra Fußgänger kontra Autofahrer: Der kombinierte Geh- und Radweg an der Neuenheimer Landstraße sorgt immer wieder für Ärger. Jetzt sollen 40 Piktogramme auf der Fahrbahn stadtauswärts Abhilfe schaffen. Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (ani) Auf der Neuenheimer Landstraße sollen Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn für Frieden sorgen. Denn zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern kommt es dort und am Uferweg oftmals zum Streit. Weil zu wenig Platz ist, fühlen sich alle Parteien voneinander gestört. Die Piktogramme sollen nun deutlich machen, dass das Radfahren auf der Straße erlaubt ist - und die Akzeptanz der Autofahrer für die Radler erhöhen.
Jetzt äußert sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Rhein-Neckar/Heidelberg zu den Plänen der Stadtverwaltung - und stellt klar: "Es handelt sich bei dem Uferweg nicht um einen ,kombinierten Geh- und Radweg‘." Genau das sei der Uferweg nicht. "Es handelt sich um einen Gehweg, auf dem Radverkehr in Schrittgeschwindigkeit in beiden Richtungen zugelassen ist." Die Benutzung sei freiwillig. Das heiße auch: "Wer zu schnell fährt und mit einem Fußgänger kollidiert, hat vor Gericht schlechte Karten." Bei einem echten "kombinierten Geh- und Radweg" bestehe dagegen Benutzungspflicht. Dieser müsse Mindestanforderungen erfüllen, "die der in zwei Richtungen freigegebene Gehweg entlang der Neuenheimer Landstraße mit seinen zahlreichen Engstellen und Bäumen mitten auf dem Weg in keiner Weise erfüllt", heißt es in der Stellungnahme.
Daher empfiehlt der ADFC allen Radlern, die Fahrbahn auf der Neuenheimer Landstraße selbstbewusst zu nutzen. Dort sei die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer beschränkt - "ein Tempo, das von schnellen Radlern annähernd oder tatsächlich erreicht wird". Nur wer sich auf der Fahrbahn unsicher fühle, solle den Gehweg benutzen. Man müsse sich dann aber auch des Unfallrisikos bewusst sein. Schließlich könne hinter jedem Baum ein Radfahrer in Gegenrichtung oder ein Fußgänger auftauchen. Generell begrüße man die Pläne der Stadtverwaltung. Dass die Piktogramme aber nur stadtauswärts angebracht werden sollen, sei nicht nachvollziehbar. Schließlich dürften Radler in beide Richtungen fahren.