Der ehemalige Supermarkt der US-Amerikaner wurde für Metropolink zum Kunstzentrum. Foto: Rothe
Von Denis Schnur
Heidelberg. Patrick Henry Village (PHV) ist etwa 90 Hektar groß und wird bald zu Heidelbergs jüngstem Stadtteil entwickelt. Ab dem Wochenende ist die ehemalige US-Siedlung aber vor allem eines: bunt. Denn am morgigen Freitag eröffnet dort wieder das Metropolink-Festival für urbane Kunst. Schon im letzten Jahr konnten sich namhafte Graffiti-Künstler aus aller Welt an den Gebäuden austoben. Neben der Streetart locken aber auch viele andere Veranstaltungen in den nächsten Wochen in den Südwesten. Ein Überblick:
> Das Festival: Am Freitag, 5. Juli, eröffnet das Metropolink-Festival um 19 Uhr im Süden von PHV, und glaubt man Organisator Pascal Baumgärtner wird es in diesem Jahr "durch die Decke gehen". Rund um den ehemaligen Supermarkt, der zur "PX Factory" - einem Zentrum für urbane Kunst - umfunktioniert wurde, gibt es zum Auftakt Reden und Live-Musik. Vor allem kann man sich aber die rund 20 Kunstwerke anschauen, die die Gebäude in der Siedlung zieren. "Einige sind fertig, bei anderen kann man die Entstehung beobachten", so Baumgärtner. Metropolink gestaltet aber nicht nur PHV um, sondern sorgt auch im Rest Heidelbergs für Farbe. Sechs Wände werden im Stadtgebiet von professionellen Künstlern gestaltet: zwei im Schulzentrum Mitte, zwei in Mark Twain Village, eine in der Plöck und eine am Dezernat 16. Auch in Schwäbisch Hall und Walldorf sind die Künstler aktiv.
> Das Rahmenprogramm: Bis Samstag, 20. Juli, ist jeden Tag etwas los in PHV: Zahlreiche Bands geben auf dem Festivalgelände Gastspiele, Autoren lesen aus ihren Büchern, Poetry-Slammer Philipp Herold kommt am 10. Juli. Metropolink kooperiert aber auch in diesem Jahr wieder mit vielen anderen Kultureinrichtungen. So kommen die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage am 14. Juli für einen Workshop und eine Podiumsdiskussion zu Besuch. Und auch das Karlstorkino zeigt drei Filme im Künstlerdorf: am 9., 12. und 13. Juli. Für Essen und Getränke ist gesorgt, das komplette Programm gibt es online unter www.metropolink-festival.de.
> Die Zukunft: Wie geht es weiter mit PHV? Mit dieser Frage befasst sich die IBA am Samstag, 6. Juli, in einem Workshop, den sie im Rahmen von Metropolink beim Supermarkt veranstaltet. Von 13 bis 19 Uhr haben Besucher die Gelegenheit, in einem begehbaren PHV-Modell ihre Ideen und Nutzungsvorschläge vorzutragen. Daneben gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Siedlung. Die eigentlich für Samstag geplanten Touren können derzeit nicht stattfinden. Dafür sollen Gäste beim Sommerfest im September die Möglichkeit haben, den künftigen Stadtteil zu erkunden.
> Die Anfahrt: Wichtig ist, dass die Anreise über den Grasweg nicht möglich ist. Wer mit dem Auto kommt, lässt sich am besten von "Google Maps" navigieren, dort kann man "PX Factory" eingeben. Ansonsten fährt man von Heidelberg aus am besten über die Speyerer Straße und die B 535 in Richtung Schwetzingen. Am Park & Ride-Parkplatz Sandhausen fährt man ab, ab dann ist das Festivalgelände ausgeschildert. Die Organisatoren empfehlen die Anreise per Rad. Routen sind vom Hauptbahnhof und vom S-Bahnhof Kirchheim/Rohrbach ausgeschildert und führen über Bruchhausen. Außerdem gibt es einen Shuttle ab der Haltestelle Hauptbahnhof Süd in der Max-Jarecki-Straße. Von dort fahren im 30-Minuten-Takt Busse zum Festivalgelände. Der letzte Bus zurück nach Heidelberg fährt Sonntag bis Mittwoch jeweils um 23.15 Uhr, ansonsten um 1.15 Uhr.