Heidelberg. (hob) Für die Heidelberger Schülerinnen und Schüler wird es vorerst kein Kurzstreckenticket für Bus und Bahn geben. Das geht aus einer Informationsvorlage hervor, die jüngst im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss des Gemeinderates diskutiert wurde. Die CDU-Fraktion hatte den Antrag gestellt, für Kinder und Jugendliche eine kostengünstigere Variante als das bisherige Maxx-Ticket anzubieten. Doch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) erteilte diesem Ansinnen eine Absage: "Eine Zeitkarte für Kurzstrecken ist in der Satzung nicht vorgesehen", heißt es in dem Schreiben. Eine Änderung in der Verbundregion setze erst einmal eine Einigung unter allen Beteiligten voraus.
CDU-Stadtrat Alexander Föhr kritisierte die Entscheidung des VRN: "Ein bisschen mehr Elan hätten wir uns in dieser Frage schon gewünscht." Ein Kurzstreckenticket könnte in seinen Augen dazu beitragen, die Attraktivität des Nahverkehrs zu erhöhen. Und so bat er auch die Stadtverwaltung, "mit Nachdruck" an dem Thema dranzubleiben.
Der VRN indessen begründet die Absage damit, dass für die Schüler bereits mit dem Maxx-Ticket ein kostengünstiges und bezuschusstes Angebot existiere. 45,30 Euro kostet diese Zeitkarte im Monat, 543,60 Euro im Jahr. Es kann für beliebig viele Fahrten im VRN-Geltungsbereich genutzt werden. Selbst wenn bei 200 Schultagen pro Jahr das Maxx-Ticket täglich nur für eine Hin- und Rückfahrt zur Schule genutzt werde, so der VRN, koste eine Einzelfahrt gerade einmal 1,32 Euro und damit deutlich weniger als eine Mehrfahrtenkarte für Kinder der Preisstufe. Ein kleines Zugeständnis macht der VRN aber schon: Im nächsten Jahr wolle man sich mit möglichen Änderungen beim Schüler-Tarif befassen – eventuell auch mit Hilfe eines Gutachters.
Derzeit erhalten 4500 Heidelberger Schüler von der Stadt einen monatlichen Zuschuss zum Maxx-Ticket – von drei Euro bis zum vollen Preis. Letzteres gilt zum Beispiel für Familien ab dem dritten Kind.