Am Esstisch mit dem Profi-Fußballer: Dennis Geiger (rechts) wird von Max Victor Walter interviewt. Foto: privat
Von Max Victor Walter, Klasse 9d, Helmholtz-Gymnasium
Heidelberg. Ich bin ziemlich aufgeregt und unsicher, denn ich habe heute ein Interview-Termin mit dem Profi-Fußballer Dennis Geiger. Der 19-jährige hat erst vor Kurzem sein Bundesliga-Debüt mit dem Verein 1899 Hoffenheim gefeiert und gilt als großes Nachwuchstalent.
Meine Mutter holt mich direkt nach der Schule ab und wir fahren gemeinsam in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist und in dem meine Großeltern wohnen, denn in diesem Dorf wohnt auch Dennis Geiger. Auf der einstündigen Fahrt in eben dieses Dorf, namens Robern im baden-württembergischen Odenwald, überlege ich mir noch die letzten Fragen, die ich ihm stellen werde.
Wir holen auf dem Weg zu seinem Haus, das nur 500 Meter von dem meiner Großeltern entfernt ist, noch meinen Opa ab, denn der hat unser Treffen überhaupt erst möglich gemacht. Unsere Opas sind nämlich befreundet. Ich frage mich, wie es bei ihm zu Hause wohl aussehen wird.
Endlich stehen wir bei ihm vor der Haustüre und seine Mutter bittet uns herein. Unsere Mütter kennen sich und ich fühle mich direkt wohl und merke, dass auch Dennis Geiger ganz normal lebt.
Wir fangen mit dem Interview an und ziemlich schnell bin ich gar nicht mehr aufgeregt und wir verstehen uns ziemlich gut. Ich bin überrascht, wie viel Freizeit er hat, obwohl ich immer dachte, dass man als Profifußballer von morgens bis abends trainiert. Training steht dennoch bis auf vereinzelte Tage nach dem allwöchentlichen Spiel jeden Tag an, erzählt er mir.
Für Dennis Geiger steht das Ziel, Profi-Fußballer werden, schon seit der Kindheit fest und er ist glücklich, das Ziel erreicht zu haben: "Ich konnte mir nie etwas anderes vorstellen". Er macht momentan auch keine Ausbildung oder Lehre neben dem Fußball.
Ich finde es außerdem interessant, wie wenig vom Verein vorgeschrieben wird und wie viel die Hoffenheimer Profis selbst bestimmen können. Mittags trifft sich das Team oft zum Essen und danach wird trainiert. An den anderen Tagen steht Training ab 10 Uhr auf dem Plan.
Ich will wissen, ob in seiner Schulzeit genug Zeit zum Lernen neben dem Fußball war? Er antwortet: "Die Zeit war auf jeden Fall schon da, aber ich habe halt einfach nicht gelernt".
Dennis Geiger wechselte mit 16 Jahren auf ein Internat, um sich voll und ganz dem Fußball widmen zu können. Das Interview ist nach kurzen zehn Minuten auch schon vorbei und wir plaudern noch ein wenig mit unseren Familien. Wir verabschieden uns, und ich freue mich auf unser nächstes Wiedersehen in der Rhein-Neckar-Arena, jedoch sitze ich dann im Publikum und er gibt alles auf dem Platz. Mein Fazit: Auch als Fußballstar kann man ein einigermaßen normales Leben führen.