Schlierbach. (ths) Eines lag Bezirksbeirat Martin Jacob (FDP) am Ende der Sitzung noch am Herzen. Es ging ihm in einer persönlichen Erklärung um die möglichen Standorte für Windräder. In Heidelberg sind das die Areale "Kirchheimer Mühle" und "Drei Eichen". Jacob ging es aber vor allem um das Gebiet "Langer Kirschbaum", das sich jedoch auf Dossenheimer und Schriesheimer Gemarkung befindet.
Mit Blick auf eine Berichtsvorlage des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim, der die Windkraftzonen ausweist, kritisierte er den Standort. Sollten dort Windräder errichtet werden, würde die Peterstaler Bevölkerung optisch und akustisch beeinträchtigt. Und für Schlierbach erkannte er zumindest eine optische Einwirkung. Dabei hätte der Bezirksbeirat schon im November 2015 auch diese Zone abgelehnt.
Jacob machte für die "Misere" das städtische Umweltamt und letztlich den Gemeinderat verantwortlich, der gegenüber dem Nachbarschaftsverband nicht auf die positive Haltung der Räte aus Dossenheim und Schriesheim zur Windkraftzone "Langer Kirschbaum" reagiert habe. Das rührte aus der Sicht des FDP-Rates teilweise daher, dass die Beschlussvorlage des Umweltamtes an den Gemeinderat hinsichtlich des "Langen Kirschbaums" nur "eine Bitte um Ablehnung an die Gemeinderäte" der betroffenen Orte vorsah. Aufgrund dieser Beschlussvorlage und fehlender Informationen über die Zustimmung in Dossenheim und Schriesheim habe die Möglichkeit für den Heidelberger Gemeinderat gefehlt, Stellung gegenüber dem Nachbarschaftsverband zu beziehen. Einen weiteren Sündenbock machte Jacob in Umweltbürgermeister Wolfgang Erichson aus, da er für solche Fragen zuständig sei. "Die illoyale Umsetzung des Votums des Bezirksbeirats ist daher zu missbilligen", gab er abschließend zu Protokoll.