Am Wolfsbrunnen befinden sich Wasserquellen, die im Mittelalter zur Trinkwassergewinnung genutzt wurden. Der Legende nach soll dort einst eine Wahrsagerin von Wölfen zerfleischt worden sein. Foto: Alex
Von Steffanie Richter
Heidelberg. An der historischen Brunnenanlage "Wolfsbrunnen" im waldreichen Heidelberger Stadtteil Schlierbach gibt es schon lange keine Wölfe mehr. Und auch die Zeiten, als Kurfürsten hier zu ihrem Lusthaus wandelten und später Dichter wie Joseph von Eichendorff die Anlage als romantische Stätte priesen, gehören der Vergangenheit an. Dafür gibt es heute ein Restaurant mit angeschlossenem Biergarten für die perfekte Einkehr nach einem Spaziergang.
Der Biergarten Wolfsbrunnen ist ein außergewöhnlich lauschiger Ort, an dem sich "Natur und Kultur" begegnen. So beschreibt der Freundeskreis Wolfsbrunnen e.V., der in Kooperation mit der Wolfsbrunnen gGmbH und dem Restaurant hier auch Kulturveranstaltungen umsetzt, die Anlage. Pächter der Gastronomie und gleichzeitig Küchenchef ist Artus Zeller, früherer Inhaber des Weinrestaurants "Die Traube" in Rohrbach. Im Mai 2015 hat er das Restaurant übernommen und seitdem viel Zeit und Geld in eine wertige Ausstattung investiert.
Die RNZ testet die Biergärten in Heidelberg. Dieses Mal haben wir uns das Restaurant Wolfsbrunnen angeschaut. Nun ist Ihre Meinung gefragt: Wieviele Sterne würden Sie dem "Wolfsbrunnen" geben?
HEIDELBERGS BIERGÄRTEN
Die Atmosphäre: An den Biertischgarnituren aus Massivholz kann man sich bequem niederlassen. Auf die Sandsteinmauer entlang der Terrasse hat Zeller selbstgebaute Holzkästen mit Lavendel, Salbei und Liebstöckel gestellt. 50 Quadratmeter große Schirme bieten Rundum-Schatten und lassen die Gäste bei Regen entspannt im Trockenen sitzen. Das Bächlein plätschert, die Vögel zwitschern, der Blick des Gastes schweift über grüne Wiesen nach unten ins Tal, wo zwei Highland-Rinder weiden. "Hier treffen wir uns mit Freunden und können bei einem Glas Wein und einem Flammkuchen entspannen und die Natur genießen", beschreibt ein Heidelberger Paar seinen Lieblings-Biergarten, der auch gerne von jungen Familien besucht wird.
Die Sitzplätze: Im Restaurant finden 30 Personen, im Nebenraum 20, im großen Saal 120, auf der Terrasse und im Biergarten 160 bis 180 Personen Platz.
Die Spezialitäten: Biergartenklassiker sind hausgemachte Flammkuchen und wechselnde Tagesempfehlungen. "Es überwiegen solide, bodenständige Gerichte. Außerdem bieten wir regelmäßig Themenabende mit italienischen oder bayrischen Gerichten an", erzählt Zeller. Der Küchenchef achtet auf Vielfalt und eine hohe Qualität der Zutaten. 80 Prozent der Produkte bezieht Zeller aus der Region.
Die Getränkepreise: Der Pfälzer Riesling im 0,2-Liter-Glas kostet 4 Euro, ein Bio-Pilsner (0,3 Liter) 3 Euro und ein großes Weizenradler (0,5 Liter) geht für 4,50 Euro über die Tresen. Hausgemachte Limonade oder Eistee (0,3 Liter) gibt es für 3,30 Euro. Verschiedene Saftschorlen (0,3 Liter) kosten 3 Euro.
Die Geschichte: Um den Wolfsbrunnen ranken sich viele Geschichten. Hier befinden sich Wasserquellen, die im Mittelalter zur Trinkwassergewinnung genutzt wurden. Der Legende nach soll dort eine Wahrsagerin mit dem Namen Jetta von Wölfen zerfleischt worden sein. Seither trägt der Ort, der bereits 1465 als das Haus des Wolfsjägers urkundlich erwähnt wurde, seinen Namen. 1550 ließ Kurfürst Friedrich II. ein Lusthaus mit Brunnen und Wasserspielen errichten. 1822 wurde es zum Gasthaus umgebaut und ist seitdem Eigentum der Stadt. Nachdem das Restaurant 2008 schloss, wurde im Jahr 2010, begleitet von Mitgliedern des Freundeskreises Wolfsbrunnen, ein neues Nutzungskonzept festgeschrieben. Am 1. Mai 2015 wurde das Restaurant, erweitert um einen Anbau, neu eröffnet.
Öffnungszeiten: Das Restaurant hat von Mittwoch bis Samstag von 18 bis 23 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 21.30 Uhr geöffnet. Der Biergarten ist bei "schönem Wetter" täglich geöffnet: Montag bis Samstag ab 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 12 Uhr. Küchenschluss an allen Tagen ist 21 Uhr. Hinweise zu geschlossenen Gesellschaften und gesonderten Öffnungszeiten findet man unter www.restaurant-wolfsbrunnen.de
Info: Hier sind alle bislang vorgestellten Biergärten aufgelistet. In den jeweiligen Artikeln ist es möglich, bis zu fünf Sterne an die einzelnen Lokale zu verteilen - und zwar jeweils bis zu einer Woche nach Erscheinen des Artikels.