„Rohrbach hat den Ruf, sehr verschlafen zu sein“, sagt Mahlet Gebre Wold über ihren Stadtteil. Mit dem „ZuckerRohr“ will sie das auch selbst ein Stück weit ändern. Foto: Philipp Rothe
Von Stefanie Weber
Heidelberg. Winterzeit ist Café-Zeit: Wenn es draußen kalt ist, stürmt und schneit, wird es drinnen bei einem heißen Cappuccino oder Tee umso gemütlicher. Deshalb stellt die RNZ auch in diesem Jahr die Lieblingscafés unserer Leserinnen und Leser vor. Heute das "ZuckerRohr" in der Rathausstraße 52 in Rohrbach.
> Atmosphäre: Das Café "ZuckerRohr" liegt abseits vom Trubel der Altstadt am Rohrbacher Markt. Die hellen und offenen Räume strahlen dieselbe Ruhe aus wie die Umgebung dort. Die Einrichtung ist minimalistisch und trifft damit den Zeitgeist: Holzmöbel, grüne Stühle und vereinzelte kleine Tische aus Getränkekästen. An den Wänden und von der Decke hängen Zimmerpflanzen, die Theke ist bunt bemalt. Im Hintergrund läuft ruhige Loungemusik, während die Gäste sich unterhalten.
Wir haben das "ZuckerRohr" getestet. Nun ist Ihre Meinung gefragt: Wie viele Sterne würden Sie geben?
> Geschichte: Als Mahlet Gebre Wold vor ein paar Jahren nach Rohrbach zieht, findet sie es schade, dass es kaum Cafés im Stadtteil gibt. "Rohrbach hat den Ruf, sehr verschlafen zu sein. Dabei wohnen hier so viele junge Menschen, viele Studierende und junge Familien." Als dann die Räume in der Rathausstraße 54, dem Haus neben dem "ZuckerRohr", frei werden, beschließt sie zu handeln: "Ich habe mich beim Vermieter beworben und auch prompt eine Zusage bekommen." So entsteht Anfang 2018 die "Rorbar". Ein halbes Jahr später habe sie schließlich auch die Geschäftsräume im Haus nebenan angemietet. "Backen war schon immer meine Leidenschaft. Die Küche in der ,Rorbar’ ist dafür mit sechs Quadratmetern leider etwas zu klein, aber hier kann ich mich komplett austoben", erzählt Gebre Wold.
> Publikum: "Meine Gäste sind größtenteils Rohrbacher", so Gebre Wold. Man sieht viele junge Menschen im "ZuckerRohr": Studierende arbeiten an ihren Laptops, am anderen Ende des Raums unterhalten sich junge Eltern beim Kaffee, während die Kinder in einer der beiden Spielecken sind. Aber auch alteingesessene Rohrbacher kämen gerne: "Besonders die Omis sind begeistert von meinen hausgemachten Kuchen und fragen immer nach den Rezepten", lacht Gebre Wold.
> Spezialität: "Ich liebe Frühstück, weshalb ich verschiedene Varianten von ,Eggs Benedict’ anbiete", erzählt Gebre Wold. Traditionell werden die pochierten Eier im Wasserbad gekocht und mit einer Béchamelsoße serviert. "Ich denke mir aber immer wieder neue Kreationen aus", so Gebre Wold. Aktuell gibt es beispielsweise Eggs Benedict mit Speck, Cheddar und einem hausgemachten Rote-Beete-Aufstrich. Auch die selbst gebackenen Kuchen, von denen viele vegan oder glutenfrei sind, seien eine Spezialität des "ZuckerRohr".
> Blick in die Karte: Ein Stück Kuchen gibt es im "ZuckerRohr" ab 2,70 Euro. Dazu gibt es einen Cappuccino für 2,60 Euro, mit pflanzlicher Milch für 20 Cent Aufpreis. Frische, offene Tees bekommt man für 3,20 Euro. Außerdem gibt es frisch zubereitete XXL-Waffeln und ein großes Frühstücksangebot.
> Öffnungszeiten:Das Café "ZuckerRohr" hat Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet, unter der Woche von 7 bis 15 Uhr. Frühstück gibt es immer bis 14 Uhr, am Mittwoch ist Ruhetag.