Bei „Helga“ könnte es sich um eine Hölderlin-Schülerin gehandelt haben. Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (hob) Kurt Cerdini hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geheimnisse aus der Altstadt zu lüften. Kann es wirklich sein, dass der Studentenkarzer beim Hochwasser 1784 unter Wasser stand? Was hat es mit den Fahnenmast-Hülsen in der Friedrich-Ebert-Anlage auf sich? Auf solche Fragen hat der fast 75-Jährige, der am Klingentor aufgewachsen ist, meist eine Antwort.
Und wenn es die Corona-Pandemie wieder zulässt, wird er auch andere an seinem Wissen teilhaben lassen. Ein Vortrag im Verein Alt-Heidelberg ist bereits geplant. Doch bei einem Geheimnis, das ihn beschäftigt, hofft Kurt Cerdini jetzt auf die Hilfe der RNZ-Leser.
Konkret geht es um die Inschrift "Helga" und ein Kreuz, die Cerdini an einer Felswand etwa 20 Meter westlich des "Riesensteins" und unterhalb des Johannes-Hoops-Weges entdeckt hat. "Nach meinen bisherigen Recherchen soll es sich um eine Schülerin des Hölderlingymnasiums gehandelt haben, welche dort Ende der Fünfziger Jahre an dieser Stelle tödlich abgestützt ist", sagt Cerdini. Der Unglücksort sei erst im Spätjahr 2020 mit einem Drahtzaun hinter einer Holzbarriere gesichert worden.
Die Inschrift befindet sich an dieser Felswand westlich des Riesensteins – und zwar rechts neben der roten Markierung auf dem Foto. Das Unglück könnte sich in den Fünfziger Jahren ereignet haben. Foto: Philipp RotheSchon als Kind sei er am Gaisberg "herumgestromert", berichtet Cerdini weiter. Und als letztes Jahr der Zaun dort oben errichtet wurde, sei ihm auch diese Inschrift aufgefallen. Und wie ist der Hobby-Forscher darauf gekommen, dass es sich bei "Helga" um eine Schülerin des "Hölderlins" gehandelt haben könnte? "Meine Schwester war dort ebenfalls Schülerin, da hat man sich das so erzählt", sagt er.
Eventuell sei Helga von oben herabgestürzt, vermutet Cerdini. Vielleicht habe sie sich westlich der Riesensteinkanzel zu weit ins Dickicht hinaus bewegt. "Da kann man leicht zehn Meter tief fallen." Zum Zeitpunkt, als sich das Unglück ereignet habe, könnte der Steinbruch noch in Betrieb gewesen sein.
Info: Wer weiß, was sich an dieser Felswand zugetragen hat? Wer war Helga? Und wann ereignete sich das Unglück? Wer Antworten auf diese Fragen hat, soll sich bei Kurt Cerdini, Telefon 06221 / 602520, melden.