Prof. Ingo Autenrieth ist seit neun Monaten ärztlicher Direktor am Uniklinikum. Beim Neujahrsempfang der CDU Neuenheim sprach er über seine Zukunftspläne. Screenshot: pr
Von Maria Stumpf
Heidelberg. Kein Stehempfang mit Sekt, kein Händeschütteln, keine Häppchen – dafür ein aktueller Impulsvortrag im Online-Meeting: Die CDU in Neuenheim hat das Corona-Jahr 2021 mit Ingo Autenrieth als digitalem Interviewpartner gestartet. Seit neun Monaten ist er Vorstandsvorsitzender und leitender ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Sein Thema: der "Life Science-Standort Heidelberg" als Forschungsallianz.
Rund 50 Menschen verfolgten die digitale "Zoom"-Konferenz, die von der Heidelberger CDU-Landtagskandidatin Anja Boto und Matthias Kutsch, Stadtrat und Neuenheimer CDU-Vorsitzender, auch mit dem richtigen Maß an persönlichen Fragen moderiert wurde. Zugeschaltet mit einem kurzen Grußwort aus Berlin war Karl A. Lamers, der nach 27 Jahren als Abgeordneter zur nächsten Bundestagswahl im September nicht wieder kandidieren wird.
Im Gespräch mit den Moderatoren stellte Autenrieth auch seine Pläne für das Uniklinikum und den Medizinstandort Heidelberg vor. Letztlich sei es ihm ein besonderes Anliegen, gerade auch in der Zeit der Corona-Pandemie "das Wir-Gefühl in den Kliniken zu stärken, Transparenz zu schaffen und Sachlichkeit in die Themen zu bringen".
Als "riesiges Ereignis" habe er den Umzug der Chirurgie vom Altbau in den Neubau im vergangenen Oktober in Erinnerung und zeigte sich "sehr beeindruckt" von der organisatorischen Vorarbeit und dem Ablauf. Die technische Ausstattung der operativen Medizin setze heute Maßstäbe für Innovationen von Wissenschaft und Forschung. Die Pandemie habe zwar viel verändert im Klinikalltag, doch das "interprofessionelle Arbeiten" habe sich dadurch auch intensiviert.
Auch Themen wie den Masterplanprozess im Neuenheimer Feld und die geplante Fusion der Unikliniken Heidelberg und Mannheim sprach er an. Generell meint er, dass das Uniklinikum Raum brauche für Neues in Forschung, Prävention und Rehabilitation. Deshalb hoffe er im Masterplanverfahren auf "einen guten Dialog mit der Stadt und auf eine stringente Weiterplanung der Standortstrategien".
Das Thema führte zur aktuellsten Entwicklung vor Ort: zum Projekt "Life Science-Standort Heidelberg" als Forschungsallianz im Rhein-Neckar-Raum. Ziel sei es, die Universitätsmedizin der Region weltweit zum Spitzenstandort in Sachen Medizin und Lebenswissenschaften auszubauen. Dafür sollen die Unikliniken Heidelberg und Mannheim fusionieren. Zur Forschungsallianz sollen laut Autenrieth das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie und aus Mannheim das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit gehören. Es gehe darum, Synergien unterschiedlicher Felder besser zu nutzen. "Das wird auch jetzt schon getan, aber in einer gemeinsamen Struktur gibt es auch mehr Verbindlichkeit."