Heidelberg

Lehrerin einer Realschule mit Coronavirus infiziert (Update)

Zwei Schulklassen der Gregor-Mendel-Realschule bleiben zu Hause

11.03.2020 UPDATE: 12.03.2020 14:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden
Die Klinik im Neuenheimer Feld, in dem sich auch die Corona-Ambulanz befindet. Foto: PR-Video

Heidelberg. (dns) Nun muss sich die nächste Heidelberger Schule mit einem Coronavirusfall auseinandersetzen. Wie das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises am Donnerstagmittag gegenüber der RNZ bestätigte, wurde eine Lehrerin der Gregor-Mendel-Realschule in Kirchheim positiv auf Covid 19 getestet. Als Reaktion darauf sollen zunächst zwei Schulklassen zuhause bleiben, die in den letzten Tagen von der Lehrerin unterrichtet wurden. Um welche Klassen es sich dabei handelt, wollte das Gesundheitsamt auf RNZ-Anfrage nicht mitteilen.

Wie schon bei den beiden anderen Fällen am Helmholtz-Gymnasium und am Englischen Institut wird das Gesundheitsamt nun die "Kontaktpersonen der Kategorie 1" ermitteln – also Menschen, die einen längeren, engen Kontakt zu der Erkrankten hatten. Diese müssen sich dann für zwei Wochen in Quarantäne begeben, alle anderen können den Unterricht dann wieder regulär besuchen.

Update: Donnerstag, 12. März 2020, 13.58 Uhr


Von Holger Buchwald, Philipp Neumayr und Denis Schnur

Heidelberg. Jetzt ist das Coronavirus in der zweiten Schule Heidelbergs angekommen. Nachdem bereits in der Kursstufe 1 des Helmholtz-Gymnasiums ein Schüler positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war, wurde am Mittwoch am Privatgymnasium Englisches Institut (EI) ein weiterer Fall bekannt. Es handelt sich um eine Siebtklässlerin – auch hier gibt es nach den Angaben des Gesundheitsamtes eine Verbindung zu einer Reise nach Südtirol. Damit stieg die Anzahl der Corona-Fälle im Stadtgebiet auf acht. 70 Kontaktpersonen der Kategorie 1 ("enger Kontakt") befinden sich zudem in Quarantäne.

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Das Englische Institut. Foto: Rothe

Noch am Dienstagabend seien die Eltern der EI-Schüler informiert worden. Die gesamte Klasse wurde gebeten, bis auf Weiteres zuhause zu bleiben, heißt es auf der Homepage der Schule. Dasselbe gelte für die Lehrkräfte, die diese in den letzten Tagen unterrichten hatten. Da die betroffene Siebtklässlerin ein Geschwisterkind in einer sechsten Klasse hat, ging die Schule über die Empfehlungen des Gesundheitsamtes hinaus und empfahl auch den Schülern dieser Klasse, vorsorglich zuhause zu bleiben. Dasselbe gilt für Schüler, die eine Schwester oder einen Bruder in den betroffenen Klassen haben.

"Wir werden den Eltern am Freitag oder am Wochenende mitteilen, falls die Kinder am Montag wieder zur Schule gehen können", schreibt Schulleiter Andree Körber auf der Internetseite. Eltern, die Bedenken wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr haben sollten, dürften ihre Kinder entschuldigen. Dies werde zunächst bis zum 20. März ohne Weiteres akzeptiert.

Am Helmholtz-Gymnasium, wo schon in der vergangenen Woche ein Schüler positiv auf das neuartige Virus getestet wurde, gab es bis Mittwoch dagegen keine weiteren Corona-Fälle. Weiterhin befinden sich 42 Schülerinnen und Schüler der elften Klasse in Quarantäne – und werden dort wohl auch die nächste Woche bleiben. Sie alle hatten Kontakt zu dem betroffenen Schüler. Bis zum Wochenende zeigten zehn der Jugendlichen zwar Krankheitssymptome, laut Gesundheitsamt wurden sie jedoch alle negativ getestet.

So lange sie sich in Quarantäne befinden, müssen sie zweimal täglich über ein "Kontaktpersonen-Tool" ihren Gesundheitszustand an die Behörde melden: "Demnach geht es allen gut", sagte ein Sprecher des Rhein-Neckar-Kreises gestern zur RNZ. Doch auch wenn es keine neuen Fälle gibt, hat das Helmholtz vorsichtshalber alle Zusatzveranstaltungen und Exkursionen bis zu den Osterferien abgesagt.

Und auch an den übrigen Schulen sieht man die Lage derzeit entspannt: "Bei uns ist die Situation bislang ruhig", sagte Volker Nürk, Schulleiter des Bunsen-Gymnasiums und geschäftsführender Schulleiter der Heidelberger Gymnasien, gestern auf RNZ-Anfrage. Sowohl Schüler als auch Eltern reagierten besonnen.

Dennoch müsse man sich mit der Frage, wie es im Ernstfall weitergehe, beschäftigen – gerade im Hinblick auf die Abitur-Prüfungen nach den Osterferien: "Würden die Schulen jetzt geschlossen, wären die Prüfungstermine wohl so nicht haltbar." Sollte das Land entscheiden, Schulen zu schließen, wolle man dennoch versuchen, weiterhin Unterricht anzubieten. Wie, das könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber: "Möglichkeiten dafür gibt es."

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