Nicht nur aus Heidelberg, auch aus dem Odenwald, aus Darmstadt oder Frankfurt kommen sie ins Schnelltestzentrum von Nikolas Karavassilis in der Eppelheimer Straße. Der Geschäftsführer von Aspilos betont: Seine Tests seien zu 98 Prozent sicher. Foto: Philipp Rothe
Von Ruth Lang Fuentes
Heidelberg. Es sind hauptsächlich Reiserückkehrer aus Risikogebieten, Kontaktpersonen und Menschen, die ihre Angehörigen im Heim besuchen möchten, die sich derzeit auf dem Bauhaus-Parkplatz in der Eppelheimer Straße auf Corona testen lassen. Es kommen auch einige vorbei, die sich "einfach mal so" überprüfen lassen wollen, erzählt Nikolas Karavassilis, Gründer und Geschäftsführer von Aspilos. Der Hersteller von Hygieneartikeln betreibt seit Ende Dezember das "Drive through"-Schnelltestzentrum. Ab Mittwoch wird es im Neuenheimer Feld, im Heidelbeach neben dem Tiergartenbad, eine zweite Schnellteststation geben.
Seit Anfang Januar übernimmt die Stadt Heidelberg für ihre Einwohner die Hälfte der Kosten für einen solchen Schnelltest. 14,50 Euro kostet er somit. "Wir gehören deutschlandweit zu den günstigsten. Für den Zuschuss muss man die Stadt loben. Das hat Oberbürgermeister Würzner sehr gut entschieden", sagt Karavassilis. Auch FFP2-Masken bietet Aspilos auf der Internetseite an.
Wöchentliche Schnelltests und weniger Gutscheine für FFP2-Masken, das wünscht sich Karavassilis von der Politik. "Die Masken sind sicher wichtig, aber unterbrechen können wir Infektionsketten nur, wenn wir regelmäßig testen", ist er überzeugt. Seine fast dreiwöchige Erfahrung beim Testen hat ihm gelehrt, dass viele vorher gar nicht ahnen, dass sie positiv sind. Durch wöchentliche Schnelltests für alle könne die Pandemie besser bekämpf werden.
Rund 200 Personen am Tag wurden in den letzten drei Wochen auf dem Baumarktparkplatz getestet. Sie seien jeden Tag ausgebucht, nicht nur von Heidelbergern. Viele kämen aus dem Odenwald, Darmstadt oder Frankfurt, erzählt Karavassilis. Seine Schnelltests seien zu 98 Prozent sicher. "Das heißt natürlich immer noch, dass von 100 positiv getesteten Personen zwei falsch positiv sind", erklärt er. Deswegen sei es verpflichtend, in einem solchen Fall einen PCR-Test in einer Corona-Schwerpunktpraxis durchzuführen. Trotzdem gelten die Schnelltests mittlerweile als so sicher, dass eine Quarantäne fünf Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person sowie einem negativen Test aufgehoben werden darf. "Man darf dennoch nicht vergessen, dass ein Schnelltest immer nur eine Momentaufnahme ist", so Karavassilis. Er verliere mit dem nächsten persönlichen Kontakt seine Gültigkeit.
"Die Beschwerde, wir diskriminieren Menschen, die kein Auto haben, möchte ich zurückweisen", merkt Karavassilis an. "Natürlich kann man sich bei uns auch ohne Auto testen lassen. Es ist nur dringend notwendig, einen Termin auszumachen." Aus Sicherheitsgründen könne man nicht hinnehmen, dass Leute unangekündigt und dann noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad kämen. "Mir ist bewusst, dass es vor allem für die ältere Generation ärgerlich ist, dass alles nur digital läuft", sagt Karavassilis. Aber nur so sei es möglich, direkt den Befund online zu erhalten, ohne den Testbetrieb zu behindern und Mitarbeiter oder andere Patienten zu infizieren.