Werden ihre Kundschaft vermissen: (v.l.) Monika Zderic, Birgit Friedl, Rolf Friedl und Christiane Schmitt. Foto: kaz
Heidelberg. (kaz) "Heute frische Lyoner" ist auf dem knallroten Schild vor der Ladentür zu lesen. Doch nicht nur deswegen steht die Kundschaft Schlange. Es ist der vorletzte Verkaufstag bei der Metzgerei Friedl in Handschuhsheim. Nach 32 Jahren schließen Rolf und Birgit Friedl aus Altersgründen ihr Geschäft in der Dossenheimer Landstraße 62.
Am Freitagvormittag bedanken sich die Stadtteilvereinsvorsitzenden Gerhard Genthner und Jürgen Grieser mit Blumen und Wein bei den Geschäftsinhabern sowie deren Angestellten Monika Zderic und Christiane Schmitt. Sie loben die Standorttreue und die hohe Qualität der Fleisch- und Wurstwaren.
Auch seitens der Kundschaft gibt es kleine Geschenke, Worte des Lobes und des Bedauerns. Die Metzgerei Friedl wird fehlen. Rolf Friedl, der wie seine Frau Birgit aus Altenbach stammt, arbeitete einige Jahre bei der damals ebenfalls schon in zweiter Generation geführten Metzgerei Kienzle, ehe er den Betrieb übernahm. Nein, leicht fällt den beiden der Abschied nicht.
"Für ihre langjährige Treue möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken", lautet die Botschaft an die Kundschaft, die im Schaufenster aushängt. Und was waren in all den Jahren die Verkaufsschlager? "Lyoner und Maultaschen", sagt Rolf Friedl. "Wir haben 95 Prozent des Sortiments vor Ort produziert." Sein Arbeitstag begann morgens um 4 Uhr. Am heutigen Samstag darf der Laden gern "leer gekauft" werden. Mitte September eröffnet in den Geschäftsräumen eine Filiale der Metzgerei Unger.