So finster sah es auf dem S-Bahnhof Kirchheim zwischenzeitlich aus. Foto: Popanda
Von Werner Popanda
Heidelberg. So abgenudelt der Spruch "Was lange währt, wird endlich gut" auch sein mag – im Falle des mit seiner Familie direkt neben dem S-Bahnhof Kirchheim/Rohrbach lebenden Georg Grädlers hat er durchaus seine Berechtigung. Denn Grädler setzte sich lange Zeit für die Reparatur von defekten Leuchten auf diesem Bahnhof ein. Und nun wurden diese Leuchten von der Deutschen Bahn auch repariert. Also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Jein. Denn bis zum Ist-Zustand musste Grädler weiter intervenieren.
Die ganze Misere begann im Dezember 2019 mit dem Flackern einer Leuchte an den Treppen zwischen der Bürgerbrücke und der Hardtstraße. Beim Flackern blieb es aber nicht, die Leuchte fiel alsbald komplett aus. Wodurch für Grädler auch noch ein Angstraum auf dem Fahrradabstellplatz unterhalb der Bürgerbrücke entstand. Damit war das Ende der Fahnenstange allerdings noch nicht erreicht. Denn auf den Bahnsteigen gaben weitere Leuchten ihren Geist auf.
Von diesem Zustand ließ Grädler den städtischen Bürgerservice am 17. Februar wissen: "Mittlerweile sind es am S–Bahnhof Kirchheim drei Lampen am Bahnsteig, die flackern oder gar nicht gehen (Bahnsteig 1 und beide Zugangslampen von der Hardtstraße her)." Der Bürgerservice war allerdings nicht zuständig und leitete Grädlers Schreiben weiter, bis es schlussendlich beim Bahnhofsmanagement Mannheim landete. Dessen Mitarbeiter informierten Grädler am 20. April, dass "unsere 3-S-Zentrale eine Störungsmeldung aufgenommen und die Reparatur der Leuchten in Auftrag gegeben" habe. Wann diese Reparatur erfolgen sollte, erfuhr er indes nicht.
Weil sich mehr als vier Wochen nichts tat, sparte Grädler am 29. Mai – mittlerweile drei Monate seit seiner ersten Beschwerde – nicht mit Kritik: "Es ist mittlerweile einfach eine Unverschämtheit und eine große Verkehrsgefährdung, was Sie ihren Fahrgästen am S-Bahnhof Kirchheim seit vielen Wochen zumuten." Denn inzwischen seien mindestens fünf Lampen "total aus und drei, vier gehen laufend an und aus. Mehrmals habe ich Ihnen schon geschrieben. Außer Vertröstungen ist nichts geschehen". Nochmal gut vier Wochen später, am 22. Juni, konnte Grädler dem Bahnhofsmanagement mitteilen: "Hurra, nach über einem halben Jahr, vielen Mails und einem Zeitungsartikel hat es die Bahn geschafft, wenigstens zwei defekte Lampen am S-Bahnhof Kirchheim instand zu setzen."
Doch statt gleich alles in Ordnung zu bringen, wurden einige Lampen ausgespart. Grädler schrieb: "Zum einen die am ersten defekte Lampe am Eingang Hardtstraße an der Bürgerstraßenbrücke und zum zweiten eine Lampe am Bahnsteig 1, die beide flackern und im Minutentakt an und ausgehen, sind immer noch nicht repariert." Die letzte Zwischenbilanz zog Grädler am 24. Juni: "Heute wurde tatsächlich nach mehr als einem halben Jahr die defekte Lampe am Zugang Hardtstraße repariert. Dürfen wir jetzt hoffen, dass schlussendlich auch die flackernde Lampe am Bahnsteig 1 ausgewechselt wird? Das wäre doch toll."