Alles sauber: Flächen im Bad werden regelmäßig desinfiziert. Dazu gehören auch die Griffe an den Leitern, die ins Becken führen.
Von Karin Katzenberger-Ruf
Heidelberg. 45 "Frühschwimmer" waren am 19. Juni gekommen, als das Tiergartenschwimmbad endlich seine Pforten öffnete. Die damals von der RNZ Befragten waren ausnahmslos glücklich darüber, endlich wieder abtauchen zu können. Aber wie hat sich das Freizeitvergnügen unter erschwerten Bedingungen und insbesondere am Wochenende entwickelt?
Und wie sind Familien mit dem Angebot zufrieden? Die Nachfrage ist jedenfalls nach wie vor groß. Am Samstag um kurz nach 11.30 Uhr stehen schon einige Badegäste Schlange vor der Eingangstür. Rein dürfen sie erst um 12 Uhr. Alle halten Abstand und tragen Mund-Nasen-Schutz. Der ist dort Pflicht. Darauf weist Jan Donner als freundlicher Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes aus Nußloch hin.
Ab ins Wasser: Die große Rutsche darf benutzt werden. Allerdings nur auf Nachfrage und einzeln. Fotos: Karin Katzenberger-RufGenau 200 Personen dürfen nach Online-Anmeldung "pro Schicht" rein ins Bad. Eigentlich sind das nicht sonderlich viele, trotzdem muss an den Kassen durchaus mal mit bis zu 30 Minuten Wartezeit gerechnet werden. Die Mitarbeiter in den Kassenhäuschen müssen für jeden angemeldeten Gast einen QR-Code scannen, anschließend wird bezahlt, das dauert. "Wir sind meistens ausgebucht", sagt Florian Tomuschat, der an diesem Tag Dienst hat. Einer seiner Mitarbeiter hat gerade die Desinfektion von allen möglichen Flächen hinter sich gebracht. Dazu gehören natürlich auch die Griffe der Einstiegsleitern in die Schwimmbecken. Jeweils 100 Menschen dürfen ins Becken. Geschwommen wird hintereinander im Kreis, alles ist klar geregelt. Als eine der ersten hat es Sabine Kühnle aus Handschuhsheim ins Becken geschafft. Sie ist bereits zum fünften Mal hier und sagt: "Ich bin so froh, wieder schwimmen gehen zu können – und das ist hier alles auch sehr gut gelöst." Noch hat sie die quer ausgerichtete Bahn ganz für sich allein. Ihre jüngere Schwester Silke Marin ist auf der Bahn nebenan unterwegs. "Die ist eine richtige Wasserratte", verrät Sabine Kühnle. Auch Familie Bueti, ebenfalls aus Handschuhsheim, hat für den Samstag noch Karten bekommen. Das ist nicht selbstverständlich. An heißen Tagen waren die Tickets schon drei Tage im Voraus ausgebucht.
Wer nicht nur zum Schwimmen kommt, sondern auch ein Plätzchen auf der Wiese zum Entspannen sucht, darf sich übrigens nicht überall niederlassen. Teile der Wiese sind ganz gesperrt, auf den Rest der Fläche hat das Bad-Team weiße Kreise markiert. Außerhalb der Kreise ist Hinlegen verboten.
Das Planschbecken ist mangels Personal ganz geschlossen, dafür ist der vordere Teil des Nichtschwimmerbeckens für die Kleinen reserviert. Die kleine Rutsche ist gesperrt. Auf Anfrage darf aber die große Rutsche benutzt werden – einzeln und ohne Anstehen auf der Treppe. Hier drücken die Bademeister sogar mal ein Auge zu und lassen ausnahmsweise kleinere Nichtschwimmerkinder rutschen, wenn Eltern unten stehen und sie auffangen. Auch das Sprungbecken samt Zehn-Meter-Turm kann auf Anfrage genutzt werden. "Wir ermöglichen, was personell machbar ist", versichert Florian Tomuschat. Schließlich braucht es an den genannten Stationen eine Aufsicht – und an den Becken sowieso.
Info: Tageskarten für das Bad können unter www.swhd.de/baederpreise gebucht werden. Montags bis freitags gibt es zwischen 8.30 und 19.30 Uhr vier Zeitzonen, am Wochenende und an Feiertagen sind es nur drei.