Heidelberg

Nie mehr Weihnachtsmarkt am Schloss

Stückgarten und Scheffelterrasse sind ungeeignet - "Hochkarätige Alternative" erst ab 2018

18.08.2017 UPDATE: 19.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Dieses Bild wird es nie mehr geben: Sechs Jahre lang, von 2010 bis 2015, gab es den Weihnachtsmarkt im Stückgarten - und von Jahr zu Jahr kamen mehr Besucher. Das störte die unterhalb des Geländes überwinternden Fledermäuse. Deshalb wurde der Markt 2016 abgesagt. Foto: Archiv

Von Sebastian Riemer und Anna Krebs

Einen klassischen Weihnachtsmarkt wird es auf dem Schloss nicht mehr geben. Das bestätigten die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) auf RNZ-Anfrage. Die Schlossweihnacht im Stückgarten lockte an den Adventswochenenden seit ihrer Premiere im Jahr 2010 immer mehr Leute an. Die Besucher liebten die schöne Atmosphäre zwischen den weißen Pagodenzelten. 2015 kamen über 60.000 Menschen.

Letztes Jahr zogen die Verantwortlichen die Notbremse - und sagten den Weihnachtsmarkt sieben Wochen vor dem geplanten Beginn ab. Denn die Population der streng geschützten Fledermäuse in den vier Winterquartieren rund um den Stückgarten hatte sich in wenigen Jahren halbiert. "Obwohl wir immer mehr Geld ausgaben und Riesen-Aufwand betrieben, um die Tiere vor Licht, Lärm und Erschütterungen zu schützen", sagt SSG-Chef Andreas Falz. "Wir hatten keine andere Wahl."

Als Alternativstandort wurde nach der Absage die Scheffelterrasse im hinteren Bereich des Schlossgartens ins Spiel gebracht. Doch auch sie ist nun aus dem Rennen. "Sie liegt zu weit weg von jeglicher Infrastruktur", sagt Falz. "Strom, Wasser, Abwasser - dafür Leitungen zu legen, wäre ein gigantischer Aufwand."

Die Schlossherren wollen aber auch in Zukunft ein weihnachtliches Angebot auf dem Schloss anbieten. "Wir arbeiten gerade an Ideen, die aber erst 2018 umgesetzt werden können und noch nicht spruchreif sind", sagt Falz. "Das wird ein hochkarätiges Angebot, eine Alternative zu den herkömmlichen Weihnachtsmärkten in der Stadt." Standort dafür sollen dann der Schlosshof und die direkt angrenzenden Gartenbereiche sein. Bereits 2016 gab es - als Trostpflaster für den ausgefallenen Weihnachtsmarkt - im Hof des Schlosses "kurpfälzische Chormusik" an den Adventswochenenden. Das zog die Menschen aber nicht gerade in Scharen an.

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Das Grundproblem der Schlossherren bleibt: Ist das Konzept gut, die Atmosphäre schön, kommen gleich Tausende - und da stößt auch der Schlosshof schnell an Grenzen. "Dennoch muss es da auch ein paar Buden geben, um eine weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen", versichert Falz. Die Stände könnte er sich etwa vor dem Besucherzentrum vorstellen.

Gibt es dieses Jahr also gar kein Winterangebot im Schloss? Doch. Das "Winter-Varieté", eine Mischung aus Show und Menü, zieht vom Ladenburger Automuseum Carl Benz ins Schloss. Aber die Tickets dafür beginnen bei 49 Euro - ohne Essen.

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