Wenn in der Zeppelinstraße eine Fahrradstraße entstehen soll, steht dringend eine Sanierung an. Diese Ansicht teilt auch das Amt für Verkehrsmanagement. Foto: kaz
Heidelberg. (Kaz) Mit acht zu sechs stimmte der Bezirksbeirat Handschuhsheim in seiner jüngsten Sitzung dem Vorentwurf der Verwaltung zu, nach dem Zeppelinstraße, Trübnerstraße und die Straße "Im Weiher" saniert werden und der über einen Kilometer lange Abschnitt zwischen Berliner Straße und südlicher Fritz-Frey-Straße zur Fahrradstraße werden soll. Letzteres soll aber erst nach der Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße geschehen, womit wiederum erst ab dem Jahr 2023 oder 2024 zu rechnen ist.
Bei der letzten Mammutsitzung des Bezirksbeirats war das Thema aus Zeitgründen vertagt worden. Den Antrag auf erneute Vertagung stellte nun SPD-Bezirksbeirätin Christiane Schmidt-Sielaff. Ihrer Schilderung nach müsste erst mal geklärt werden, ob das Projekt überhaupt finanziell abgesichert sei und zeitnah umgesetzt werden könne. Außerdem forderte sie zunächst eine Bürgerversammlung für betroffene Anwohner, die bei Einrichtung einer Fahrradstraße auf eine nicht zumutbare Anzahl von Parkplätzen verzichten müssten. Für die CDU-Fraktion nannte auch Johannes Laule diese Argumente und verwies auf die alternative Streckenführung über den Wiesenweg und die Andreas-Hofer-Straße.
Diese Alternative hatte der Ortsverein bei einer Begehung im September der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Sitzung erläuterte Petra Keuchel vom Amt für Verkehrsmanagement nochmals die städtischen Planungen und widerlegte die Einwände. Demnach sei "die Phase des Umbruchs in der Mobilität" nicht mehr zu stoppen, von Verwaltung und Gemeinderat gewollt und der öffentliche Raum dürfe nicht mehr für das Gehwegparken genutzt werden. Auch sie findet: Die Zeppelinstraße ist die Hauptroute für den Radverkehr im Stadtteil, sie müsse wegen ihres schlechten Zustands dringend saniert werden, um bei den Arbeiten an der Dossenheimer Landstraße als Umleitungsstrecke dienen zu können.
Geplant ist außerdem, dass auf der Strecke auch mehrere Bäume gepflanzt werden – nicht zuletzt aus Gründen des Klimaschutzes. "Nicht vertagen, beschließen!" lautete der Appell von Birgit Müller-Reiss (Bunte Linke), die sich mehrfach zum Thema zu Wort meldete. Wegen des erhöhten Diskussionsbedarfs war zu dem Tagesordnungspunkt eine Beschränkung der Redezeit auf vier Minuten beschlossen worden. Mit dem Antrag, auf der künftigen Fahrradstraße Tempo 20 einzuführen, kam Birgit Müller-Weiss nicht durch. Dem Antrag von Christiane Schmidt-Sielaff, eine Bürgerversammlung abzuhalten, gab die Versammlung statt. Der Vorentwurf des Bezirksbeirates ist nun jedoch erst einmal abgesegnet. Für die Sanierung der künftigen Fahrradstraße waren im Haushalt bisher rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Die sind aber zunächst auf Eis gelegt.