Heidelberg

Ein Weihnachtsspaß, der weiterhin erlaubt ist

Auf dem Kurpfalzhof kann man den Weihnachtsbaum selbst fällen. Auch im Lockdown bleibt der Verkauf geöffnet.

13.12.2020 UPDATE: 14.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Blaufichte oder Nordmanntanne? Christian Scharff und Hund Marley fällen ihren Weihnachtsbaum auf einem Feld des Kurpfalzhofes selbst. Foto: Philipp Rothe

Von Maria Stumpf

Heidelberg. Früher kaufen, früher aufstellen und früher schmücken, das liegt im Trend – vielleicht wegen des Corona-Frusts: Weihnachtsbaum-Direktverkäufer jedenfalls konnten in diesen Tagen gute Geschäfte machen. In vielen Haushalten stehen längst prächtig geschmückte Christbäume. "Es ist definitiv viel mehr los, und der Verkauf hat früher angefangen als in den letzten Jahren", stellt Eraslan Bakkal, Standchef vom "Christbaum-Center" auf dem Heidelberger Kurpfalzhof, zufrieden fest. "Nach den ersten drei Verkaufswochen mussten wir schon für Nachschub sorgen."

Sonntagmittag, 12 Uhr: Mit Abstand und Maske rein in das Vergnügen: Das Besondere an diesem Weihnachtsbaumverkauf ist der Spaßfaktor "Selbstsägen". Das Handwerkszeug gibt es vor Ort. An die 100 Fahrzeuge parken rund um die 30.000 Quadratmeter große Christbaumplantage mit mehreren Tausend Nordmanntannen, Blaufichten und traditionellen Fichten. Die großen und kleinen Bäume wachsen zunächst im Odenwald heran, haben weiche oder piksende Nadeln, leuchten intensiv grün oder überzeugen mit schönem Duft. Die Auswahl fällt schwer. Junge Pärchen diskutieren noch, während Familienväter schon die vom Service-Personal in Netze verpackten Bäume transportgerecht schultern. Das finden die Kinder cool, und die Mamas zücken ihre Handys und halten den Augenblick auf dem Bild fest.

"Es ist einfach ein gemeinsames Vergnügen", sagt Eraslan Bakkal. Vielleicht sei im Corona-Jahr der fehlende Weihnachtsurlaub ein Grund für den Andrang, vielleicht auch die Sehnsucht nach weihnachtlicher Atmosphäre oder man suche nur ein gutes Mittel gegen schlechte Laune. "Wir haben offensichtlich viele Erstkunden ", beobachtet Bakkal. Das erkenne man auch an den Verkaufszahlen der Weihnachtsbaumständer. "Die Leute haben noch keinen."

Und dann geht es los mit der Suche. Welcher Baum soll es denn sein? Der? Oder doch der andere? Schwierig. Die "richtig gute Handsäge" aus dem heimischen Keller wurde leider auf dem Küchentisch vergessen. Also wird die Säge vom Anbieter vor Ort gerne ausgeliehen. Die zum Verkauf bestimmten Bäume sind übersichtlich farblich etikettiert, das sind die Preiskategorien. Ist der Wunschbaum auserkoren, wird die Säge kurz über dem Boden angesetzt. Das macht Arbeit. Der Mann müht sich ein bisschen. "Das liegt an der Säge, meine wäre besser", grummelt er schließlich. Der Hund schaut zu, die Frau auch. Das Bäumchen neigt sich schließlich zur Seite, Applaus. Ein paar Reihen weiter ist auch der Papa der kleinen Mathilda erfolgreich. Die Dreijährige durfte den Weihnachtsbaum der Familie aus Kirchheim aussuchen. "Größer als ich muss er sein", war Bedingung. "Damit das Weihnachtsgeschenk dann auch drunter passt", verrät die Mutter Lena Barth. Ein Roller wird es sein.

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Der ab diesem Mittwoch, 16. Dezember, geltende Lockdown erlaubt übrigens auch weiterhin den Verkauf von Weihnachtsbäumen. Zur Entzerrung der Besucherströme verlängert das Christbaum-Center ab diesem Tag seine Öffnungszeiten.

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