Fast fertig: 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer sollen in der neuen Großsporthalle an der Speyerer Straße, dem „SNP Dome“, Platz finden – unter Corona-Bedingungen sind es knapp 4000 weniger. Ein erstes Testspiel ohne Zuschauer ist noch dieses Jahr geplant. Foto: Rothe
Von Sarah Hinney
Heidelberg. Es liegt noch Baustellengeruch in der Luft. "Das ist der Duft des Flexens, der hier gerade in die Nase steigt", erklärt Peter Bresinski am Montagmittag offensichtlich vergnügt. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund und Hausbesitz Heidelberg mbH (GGH) und deren Tochterunternehmen Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG) steht da mitten in der neuen Großsporthalle "SNP Dome" an der Speyerer Straße in Kirchheim – mit dem Rücken zu den 5000 Zuschauerplätzen und dem Sportfeld, das im ersten Quartal 2021 bespielt werden soll. Die Basketballer der MLP Academics werden hier ihre Heimspielstätte finden, den Handballern der Rhein-Neckar-Löwen wird der "Dome" als Zweitspielstätte dienen. 2016 hat der Gemeinderat die BSG mit dem Bau und Betrieb der Großbaustelle beauftragt. Nun ist fast alles fertig. "Die Halle steht", bringt es Oberbürgermeister Eckart Würzner auf den Punkt. Er wirkt erleichtert.
Die Glasfassade im unteren Drittel lässt selbst an jenem trüben Montag kräftig Licht ins Gebäude. Die Sitzplätze präsentieren sich in glänzendem Blau, überdies dominiert helles Grau um das Edelparkett der Sportfläche. Eigentlich sieht alles ziemlich fertig aus, auch wenn hier und da noch gewerkelt wird. Doch just in dem Moment, als der OB den Rundgang eröffnet, macht das laute Dröhnen eines Tontests der Lautsprecheranlage jedes Wort unmöglich – es ist eben doch noch eine Baustelle. Da fehlt noch eine Fuge, dort ein Geländer, und auch das Logo ist noch nicht an seinem Platz. "Dafür muss die Fassade noch mal geöffnet werden, das dauert noch", erklärt Bresinski gelassen, obwohl es auch an zahlreichen weiteren Ecken noch allerhand zu tun gebe.
Wann es genau losgeht mit dem Betrieb, darauf möchte man sich deshalb im Moment auch noch nicht festlegen, sagt Holger Schweikardt vom Betreibermanagement der Bau- und Servicegesellschaft (BSG). "Nachher kommt doch noch etwas dazwischen", erklärt er beim Presserundgang. Ein erstes Testspiel soll aber noch in diesem Jahr stattfinden, bevor die Halle dann künftig unter der Woche dem Schul- und Breitensport zur Verfügung stehen und am Wochenende Schauplatz für sportliche und kulturelle Veranstaltungen werden soll.
Bei der Begehung der 10.890 Quadratmeter großen Halle kommt Schweikardt dann auch regelrecht ins Schwärmen: zwei VIP-Ebenen, drei Kiosk-Bereiche, ein großzügiger Pressebereich, der die Liveübertragung sämtlicher Spiele möglich macht, die direkte Nähe zum ÖPNV – und das alles vollständig barrierefrei. 28 Millionen Euro hat die Stadt für das Großprojekt veranschlagt. Die Halle gilt als hochgradig energieeffizientes Gebäude mit optimaler Wärmedämmung samt Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Dass die Fertigstellung nun ausgerechnet in die Corona-Krise fällt, ist bitter, aber auch ein Hygienekonzept steht bereits – Veranstaltungen mit 1015 Personen könnten unter Corona-Bedingungen stattfinden. Dafür sorgen unter anderem zehn Eingänge und das ausgeklügelte Belüftungssystem. "Das saugt die Luft ab und wälzt sie nicht um", erklärt Schweikardt.
Als "lang gehegten Traum und fantastische Perspektive für die Metropolregion" bezeichnet Eckart Würzner das Projekt. Bei aller Begeisterung verschweigt er aber nicht den "furchtbar tragischen" Tod des Unternehmers Andreas Schneider-Neureither, den Namensgeber der neuen Großsporthalle. "Wir wollten diese Eröffnung gemeinsam feiern", sagt Würzner – und es ist spürbar, wie sehr es ihn schmerzt, dass Schneider-Neureither fehlt.