Heidelberg. (dpa/dns) Die Polizei hat am Samstag eine Party von Jugendlichen in einem Hotel und ein Glühwein-Happening in Rohrbach aufgelöst. Das teilen die Beamten mit.
"Glühwein-Happening" in Heidelberg-Rohrbach lockte 200 Gäste an: Am Samstagnachmittag löste die Polizei in Heidelberg gleich drei "Glühwein-Happenings" auf, weil dabei offenbar gegen die Corona-Verordnung verstoßen wurde. Während an Verkaufsstellen in der Altstadt und am Römerkreis bis zu 20 Personen in Kleingruppen zusammenstanden, ihren Glühwein vor Ort tranken und dabei teilweise gegen Abstandsregeln verstießen, "brachen im Ortskern von Rohrbach alle Dämme", schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung.
Demnach hätten die Beamten bis zu 200 Personen kurz vor 17 Uhr in der Rathausstraße und der angrenzenden Herrenwiesenstraße gezählt. Sie hätten "dicht gedrängt" gestanden, Glühwein getrunken und meist keinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Insgesamt 22 Beamte sowie die aus der Innenstadt herbeigerufenen Kommunikationsteams waren laut Polizei notwendig, um die Situation zu aufzulösen. Dabei habe man von 70 Teilnehmern der Veranstaltung die Personalien aufgenommen. Sie müssen nun mit einem Bußgeld rechnen.
Zu der Open-Air-Veranstaltung hatten vier Rohrbacher Gaststätten gemeinsam eingeladen. Eigentlich sollte es jedoch ein "Glühwein-Spaziergang" werden, bei dem die Teilnehmer von Gaststätte zu Gaststätte und durch den Stadtteil laufen – und so den erforderlichen Abstand zueinander einhalten. Im Vorfeld hatten die Betreiber explizit gefordert, alle Regeln einzuhalten: "Beachtet die Kontaktbeschränkungen, haltet Abstand, verweilt nicht vor den Läden, sondern klappert die Stationen ab. Es geht wirklich um das Spazieren durch das wunderschöne Rohrbach. Und weder ihr, noch wir haben Bock auf Ärger", schrieb ein Gaststättenbetreiber bei Facebook.
Den gibt es nun aber doch. Ob im Nachgang der Veranstaltung jedoch nur gegen die 70 Teilnehmer oder auch gegen die Organisatoren ein Bußgeldverfahren eröffnet wird, ist laut Polizei "derzeit Gegenstand der Ermittlungen". Ein Veranstalter betont, die Abstände vor den Läden seien korrekt eingehalten und dort auch Maske getragen worden. Am Ende seien "halt einfach wohl doch zu viele Menschen auf dem Rathausplatz gewesen, die nicht mehr weiter spaziert sind", schreibt er bei Facebook. "Es war dann doch zu reizvoll." Zur Sicherheit sagten die Gaststätten die für Sonntag geplante zweite Ausgabe des Glühwein-Spaziergangs ab.
Party von Jugendlichen aufgelöst: Ebenfalls mit Konsequenzen müssen sieben Teilnehmer einer Feier in einem Hotel in der Weststadt rechnen. Wie die Polizei mitteilt, habe sie dort in der Nacht zum Samstag eine "Corona-Party", an der etwa zehn Personen teilnehmen, beendet. Diese hätten sich eigens ein Zimmer in einem Hotel gemietet, um eine Party zu feiern. Dabei waren sie jedoch offenbar so laut, dass eine Nachbarin die Polizei verständigte.
Diese fand in dem Hotel sieben junge Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren – aus sechs Haushalten. Mindestens drei weitere Teilnehmer seien durch ein Fenster geflüchtet, teilt die Polizei weiter mit. Von allen anderen habe man die Personalien aufgenommen und die Party dann beendet. Bei den Unter-18-Jährigen seien die Eltern verständigt worden. In dem Zimmer hätten die Beamten jede Menge alkoholische Getränke entdeckt. Kleidungsstücke und Wertgegenstände wie Kopfhörer und Lautsprecherboxen, die zurückblieben, seien sichergestellt worden. Die weiteren Ermittlungen, auch gegen den Hotelverantwortlichen, führt das Polizeirevier Heidelberg-Mitte.
Update: Sonntag, 6. Dezember 2020, 18.44 Uhr