Heidelberg

Auf der Baustelle am Europaplatz geht es hoch hinaus

Viel tut sich derzeit auf der größten Baustelle Heidelbergs - Erfolgreiche Vermarktung der Büroflächen - 105 Mietwohnungen in Bahnhofsnähe

25.11.2020 UPDATE: 26.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Wer am Hauptbahnhof ankommt, gelangt künftig vom Querbahnsteig (links) über die Stadtloggia zum Czernyring. Im Vordergrund sind bereits die ersten Geschosse des Atlantic Hotels zu sehen. Der Rohbau der Tiefgarage unter dem Europaplatz, die dessen Fundament bildet, ist bald fertig. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Der Europaplatz südlich des Hauptbahnhofes und das umliegende Ensemble aus fünf Gebäuden nimmt langsam Gestalt an. Aus luftiger Höhe, von einer an einem Baukran befestigten Gondel, ist bereits die Stadtloggia zu erkennen, durch die man künftig vom Querbahnsteig trockenen Fußes durch von Geschäften gesäumten Arkaden bis zum Czernyring gelangen kann. Von dort sind es nur noch ein paar Schritte über eine Fußgängerampel bis zum neuen Konferenzzentrum, das derzeit in der Bahnstadt in die Höhe wächst.

"Wir sind im Rohbau schon ein ganzes Stück weitergekommen", erklärt Kai M. Dreesbeimdiek, Geschäftsführer der Gustaf Zech Stiftung Management GmbH, die den Europaplatz mit der Stadt entwickelt. Insgesamt werden rund 300 Millionen Euro investiert. Etwa 200 Bauarbeiter seien derzeit dort beschäftigt, "in der Spitze werden es aber 400 bis 500 sein", so Dreesbeimdiek. Die Vermarktung der Büroflächen laufe trotz der andauernden Corona-Krise gut. Besonders Pharma- und Medizinfirmen, aber auch IT-Unternehmen hätten großes Interesse daran, auf das Areal in unmittelbarer Bahnhofsnähe zu ziehen. Bereits am 1. Oktober konnte die Zech Stiftung vermelden, dass die Heidelberger Volksbank das Bürogebäude Europaplatz 10 bis 11 gekauft hat – als neuer Sitz für die Zentrale. Schon länger steht fest, dass die Sparkasse das angrenzende Gebäude beziehen wird.

105 Mietwohnungen mit einer Gesamtfläche von 8000 Quadratmetern sind im Baufeld B1.1 vorgesehen. Ihre künftigen Adressen: Max-Planck-Ring 2 bis 12 und Europaplatz 12 bis 17. In der Mitte des Komplexes befindet sich ein begrünter Innenhof. Bis Ende des Jahres könne man dort mit den Rohbauarbeiten im ersten Obergeschoss angekommen sein, hofft Dreesbeimdiek. Mit der Vermietung könne dann im zweiten Quartal 2022 begonnen werden. "Wir werden dort auch den vorgeschriebenen Anteil mietpreisgebundener Wohnungen anbieten", so der Geschäftsführer. Das heißt, 20 Prozent der Appartements werden für 67 Prozent der ortsüblichen Miete angeboten. Die Mietpreisbindung ist auf 25 Jahre festgeschrieben.

"Wir halten weiter unseren Zeitplan", verspricht Dreesbeimdiek – trotz der Widrigkeiten durch die Corona-Krise. "Wir haben unseren Puffer noch nicht aufgebraucht, viel darf aber nicht mehr passieren", betont der Geschäftsführer. Ebenfalls im zweiten oder dritten Quartal 2022 wolle man die ersten Gebäude übergeben.

Auch interessant
Bahnstadt: Blick in den "Bauch" des Europaplatzes
Heidelberg: Die Bahnstadt wird für die Stadt noch teurer
Heidelberg Hauptbahnhof Süd: Hier wird ein ganz neues Quartier gebaut

Die Untergeschosse des künftigen Vier-Sterne-Superior-Hotels der Atlantic Hotels Management GmbH sind bereits fertig. Auch das Parkhaus unter dem Europaplatz mit 1600 Plätzen für Fahrräder und 750 für Autos wächst unaufhaltsam in die Höhe: Auf dem Deckel dieser Tiefgarage wird dann der Europaplatz angelegt.

Wie die Fassade der Bürogebäude einmal aussehen wird, ist derzeit am Fußweg zu sehen, der vom Südausgang des Hauptbahnhofs zum Czernyring führt. Dort steht ein Muster, das einen Ausschnitt der Fassade mit drei Fenstern zeigt. Dafür wird Dietfurter Kalkstein verwendet.

Das Atlantic Hotel, das die Zech-Gruppe selbst betreiben wird, wird elf Stockwerke haben und nach seiner Fertigstellung mit 310 Zimmern der größte Beherbergungsbetrieb in Heidelberg sein. "In zwei Jahren, wenn es fertig ist, wird sich der Markt wieder beruhigt haben", glaubt Dreesbeimdiek: "Heidelberg ist eine Stadt des Tourismus. Und die Wirtschaft hier ist sehr robust." Sicherlich werde auch das Konferenzzentrum in der Nachbarschaft gut angenommen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.