Heidelberg als Filmkulisse

In welchen Produktionen die Stadt am Neckar zu sehen war und sein wird

Neue ARD-Serie "Little America" - Gedreht wird in Patrick-Henry-Village - SWR produziert

12.02.2020 UPDATE: 13.02.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 46 Sekunden
Die neue ARD-Serie „Little America“ spielt in einer fiktiven pfälzischen Kleinstadt der fünfziger Jahre – wird aber in Patrick-Henry-Village gedreht. Ein Foto aus dem Heidelberger Stadtarchiv zeigt, wie es 1955 in der US-amerikanischen Wohnsiedlung aussah.

Von Anica Edinger

Heidelberg. Heidelberg kommt wieder ins Fernsehen. Für die neue historische ARD-Serie "Little America" reist voraussichtlich in den kommenden Wochen ein Fernsehteam des SWR, der die Serie produziert, an. Der Schauplatz: Patrick-Henry-Village (PHV). Die ehemalige US-amerikanische Wohnsiedlung dient dieses Mal aber nur als Kulisse. Denn "Little America" wird letztlich in einer fiktiven pfälzischen Kleinstadt namens "Kaltenstein" in den fünfziger Jahren spielen.

Dennoch könnten sich Heidelberger in der sechsteiligen Historienserie wiederfinden. Denn es werden Komparsen gesucht. Wer keine "sichtbaren Tattoos, Piercings oder aufgespritzte Lippen hat", wie es in der Pressemitteilung zur Komparsensuche heißt, kann sich pro Tag 93,50 Euro dazu verdienen. Schließlich handele es sich um eine historische Serie, deshalb sei ein möglichst "natürlicher Look" wichtig. Auch Haare dürften nicht gefärbt oder getönt sein.

Wirtschaftswunder, Westintegration, Wiederaufbau: Das sind die drei großen Stichworte der fünfziger Jahre, in denen "Little America" spielen wird. Die Geschichte: In einem kleinen pfälzischen Landstrich wird Anfang der Fünfziger eine amerikanische Militärpräsenz eröffnet. Zwei junge Frauen dort freunden sich an, suchen in der Zeit des Umbruchs ihren Platz – haben dabei immer wieder mit der "alten Ordnung", mit konservativen Kräften aus Politik, Kirche und Gesellschaft, zu kämpfen.

"Konfrontiert mit den Verführungen der neuen Welt, machen die beiden ungleichen Protagonistinnen eine gegenläufige Entwicklung, die ihre intensive Freundschaft auf eine harte Probe stellt", heißt es vonseiten des SWR. Auch eine Liebesgeschichte darf nicht fehlen – und zwar mit einem afroamerikanischen Soldaten, der laut SWR in Deutschland erstmalig Freiheit erlebt, aber auch mit rassistischen Anfeindungen kämpft. Zudem gibt es auch Konflikte mit einer Bauern- und einer Bürgermeisterfamilie, von denen sich die beiden Freundinnen zu emanzipieren versuchen.

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Wann genau die Serie ausgestrahlt wird, konnte der SWR auf RNZ-Anfrage noch nicht sagen. "Voraussichtlich 2021", sagt eine Sprecherin. Sie verrät außerdem: "Neben Patrick-Henry-Village wird auch am Bahnhof in Neckarbischofsheim gedreht." Und auch einen Einblick in das Schauspielensemble für die Serie gibt die SWR-Sprecherin. Wer Komparse wird und ein wenig Glück hat, der könnte demnach mit dem beliebten Kölner Tatort-Kommissar Dietmar Bär drehen. Auch der Niederländer Philippe Brenninkmeyer, dessen Familie das Unternehmen C & A gehört, spielt mit. Zu sehen war Brenninkmeyer schon bei Soko Stuttgart, aber auch in einer der letzten Folgen von "Hotel Heidelberg".

Info: Wer Komparse bei "Little America" werden will, kann sich im Internet unter www.p-f.tv anmelden (ab 18 Jahren). Zuständig ist dafür das Unternehmen "Producer’s Friend".


Fernsehkarriere einer Stadt

Kein "Hotel Heidelberg" mehr - Am morgigen Freitag startet "Isi und Ossi"

Heidelberg. (ani) Heidelberg als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen: Aktuell ist das offenbar bei deutschen Produzenten äußerst angesagt. Die RNZ gibt drei Beispiele dafür, wo die Stadt am Neckar in den letzten Jahren zu sehen war – und was definitiv und eventuell noch ansteht.

> Isi und Ossi: Der erste deutsche Film des Streaminggiganten Netflix spielt nicht etwa in Berlin oder München – sondern in Mannheim und Heidelberg. Ab Freitag ist der Film für Netflix-Kunden auf www.netflix.de abrufbar. Mannheim und Heidelberg stehen dabei sinnbildlich für eine turbulente Liebesromanze. In Heidelberg lebt die Milliardärstochter Isi (Lisa Vicari), in Mannheim der aufgeweckte Ossi (Dennis Mojen), der an der Tankstelle seiner Mutter jobbt und kein Geld für eine Boxkarriere hat. Sie begegnen sich in einem Burgerladen. Isi sieht die Chance, ihre Eltern mit einem proletenhaften Freund aus der Arbeiterklasse zu provozieren. Für diese Scheinbeziehung verspricht sie Ossi das dringend benötigte Geld.

> Hotel Heidelberg: Hannelore Hoger, Christoph Maria Herbst und Ulrike C. Tscharre checkten im Jahr 2016 erstmals im "Hotel Heidelberg" ein. Die ARD-Serie wurde in einem herrschaftlichen Anwesen am Neuenheimer Neckarufer gedreht. 2019 wechselten die Besitzer des "Hotel Heidelberg". Die siebte Folge "Wir sind die Neuen" wurde am 31. Mai 2019 ausgestrahlt – und es wird die letzte bleiben. Denn wie die RNZ jetzt von der ARD erfuhr, wird die Reihe nicht fortgesetzt.

> DKFZ: Erst am Montag titelte die RNZ, dass das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Schauplatz für eine neue Mediziner-Serie werden könnte. Jedenfalls erklärte das Filmproduzent Nico Hoffmann beim DKFZ-Neujahrsempfang. Auf nochmalige Nachfrage beim Filmunternehmer Ufa, dessen Geschäftsführer Nico Hoffmann ist, heißt es aus der Pressestelle: "Nico Hofmann war schon mehrfach vor Ort im DKFZ und ist gemeinsam mit Prof. Michael Baumann und dem Krebsforschungszentrum in der Planung eines neuen seriellen Filmkonzepts, das nach dem großen Erfolg der Krankenhaus-Serie Charité die Krebsforschung ins Zentrum rückt." Derzeit sei man am Beginn der Entwicklung der Drehbücher.

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