Die neue Haltestelle Hauptbahnhof-Nord. Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (RNZ) Vermutlich ab Ende Oktober heißt es am Heidelberger Hauptbahnhof: "Bitte Lächeln!" Wer dann den nördlichen Bahnhofsvorplatz, den Willy-Brandt-Platz, überquert, wird nämlich gefilmt. Denn die Polizei startet in dem Monat mit ihrer Videoüberwachung. Insgesamt 21 Kameras an sieben Standorten werden künftig das Geschehen aufzeichnen. Aktuell laufen die letzten technischen Vorarbeiten, im Anschluss werden die Kameras nach und nach angeschlossen. Während der Aufbau- und Montagearbeiten wird aber noch nicht aufgezeichnet – damit wartet die Polizei, bis die 15 Hinweisschilder, über den Einsatz der Videoüberwachung informieren, hängen.
Um die Sicherheit zu verbessern, hatte der Gemeinderat für die Anschaffung und Installation von Kameras 2017 Mittel in Höhe von 122.100 Euro bewilligt. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft hat sich Heidelberg im März 2018 entschieden, sich zusätzlich dem Projekt "Intelligente Videoüberwachung" anzuschließen und die geplante Videoüberwachung nach Ende der Pilotphase in Mannheim um das moderne System zu erweitern.
Das Vorhaben startet in Heidelberg voraussichtlich Ende Oktober 2020 aber zunächst mit konventioneller Videoüberwachung. Das heißt, dass ein Beamter die Bilder im Polizeipräsidium in Mannheim auswertet und im Notfall Kollegen vor Ort alarmiert. In einem zweiten Schritt erfolgt die "intelligente" Überwachung nach dem Mannheimer Vorbild, die dort in dieser Form Ende 2020 starten soll. Eine Software wertet dann die Bilder aus und schlägt nur Alarm, wenn sie atypische Bewegungsmuster erkennt – wenn beispielsweise jemand schlägt, rennt, fällt oder am Boden liegt. Dadurch reduziert sich der Polizeieinsatz für die Beobachtung an Monitoren beträchtlich. Softwarelösungen, die auf Gesichtserkennung basieren, sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zulässig. Die aufgezeichneten Daten werden von der Polizei nach 72 Stunden gelöscht.
Neben dem Bahnhofsvorplatz hatte die Polizei auch den Bismarckplatz als "Kriminalitätsschwerpunkt" ausgemacht. Der Gemeinderat hat dann auch beschlossen den Platz im Zentrum künftig mit Kameras überwachen zu lassen. Da die Stadt jedoch wegen der Corona-Krise sparen muss, wurde das Projekt dort auf Eis gelegt.