Der Reihe "Medizin am Abend" findet im Hörsaal der Kopfklinik im Neuenheimer Feld in Heidelberg statt. Archiv-Foto: Alfred Gerold
Heidelberg. (ani) In Heidelberg fallen die ersten Veranstaltungen der Angst vor einer Übertragung des neuartigen Coronavirus zum Opfer: Die beliebte Reihe "Medizin am Abend" von Uniklinikum und RNZ wird bis auf Weiteres unterbrochen. Der nächste Vortrag hätte eigentlich am 18. März stattgefunden und fällt nun aus.
Man habe sich bei der Absage an den Empfehlungen zu Großveranstaltungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) orientiert. Demnach sind Veranstaltungen abzusagen, bei denen beispielsweise viele ältere Menschen mit Grunderkrankungen teilnehmen, bei denen keine zentrale Registrierung vorgesehen ist, bei Indoor-Veranstaltungen und in Regionen, in denen bereits Infektionsfälle aufgetreten sind. All dies trifft auf "Medizin am Abend" zu – aber auch auf den Tag des Hörens, der für kommenden Samstag geplant war.
Zur Minimierung des Risikos einer Übertragung des Coronavirus (SARS-CoV-2) wurde auch dieser vom Uniklinikum jetzt abgesagt.
Bei der Universität dagegen ist aktuell nur eine Veranstaltung betroffen: Das Heidelberg Center for American Studies (HCA) sagte die vom kommenden Dienstag bis Donnerstag, 10. bis 12. März, geplante Konferenz zu James W. C. Pennington ab.
Auch auf Schulveranstaltungen hat das Virus nun erste Auswirkungen. So verbot das Bunsen-Gymnasium Zuschauer beim Bunsen-Cup – der inoffiziellen Stadtschulmeisterschaft im Fußball – am kommenden Freitag. Es sei eigentlich Tradition, dass die ganze Schulgemeinschaft des Bunsen bei den Endspielen am frühen Nachmittag im Sportzentrum Nord zuschaut. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", berichtet Schulleiter Volker Nürk, man sei aber zu dem Schluss gekommen, dass nun Sicherheit vorgehe. An dem Turnier nehmen am Freitag alle Heidelberger privaten und öffentlichen Schulen teil.
Das Coronavirus ist auch beim Musikfestival "Heidelberger Frühling", das am 21. März startet, Thema. Aufgrund der aktuellen Informationslage sehe man noch keine Veranstaltungen in Gefahr, wie Intendant Thorsten Schmidt am Mittwoch erklärte. Dennoch habe man einen Krisenstab eingerichtet und sei gerade dabei, mit Konzertveranstaltern und Kulturinstitutionen deutschlandweit eine branchenspezifische Risikobeurteilung zu erarbeiten.