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Bürgerentscheid Ochsenkopf

Wie es ums Heidelberger Klima steht

Peter Trute untersucht die Bedeutung der Wiese - Grünflächen von hoher Bedeutung - "Es ist eine Frage der Umweltgerechtigkeit"

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22.06.2019, 06:00 Uhr

Rechts die Gleise von OEG und Deutscher Bahn, links die Autobahnabfahrt: Dazwischen liegt der Große Ochsenkopf, dessen Wiese Stadt und RNV mit dem neuen Betriebshof bebauen wollen. Foto: Priebe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Was ist wichtiger: Der Erhalt der grünen Wiese oder Freiräume in der Innenstadt? Um solche Fragen der Stadtentwicklung besser beantworten zu können, gibt es das Klimagutachten für Heidelberg. Zusammen mit der Firma Ökoplana aus Mannheim hat die Geo-Net Umweltconsulting GmbH die Untersuchung im Jahr 2015 aktualisiert.

Die Hannoveraner Firma wurde aktuell auch von der Stadt mit dem Kleinklimagutachten für den Großen Ochsenkopf und Bergheim-West betraut. Es wird in der aktuellen Diskussion um die Verlagerung des Betriebshofes heiß debattiert. Im Interview mit der RNZ beantwortet Geschäftsführer Peter Trute grundsätzliche Fragen zum Heidelberger Klima.

Peter Trute ist Geschäftsführer der Geo-Net Umweltconsulting GmbH. Foto: privat

Wie steht Heidelberg da? Haben wir ein prima Klima? 

Die Lage Heidelbergs ist im größeren Vergleich eher ungünstig. Das Rheintal ist einer der Hotspots der Überwärmung in Deutschland. Hier gibt es aufgrund der Gebirge in den Randlagen häufig Inversionswetterlagen. Während es also zum Beispiel in Hannover oder Braunschweig günstigere klimatische Rahmenbedingungen gibt, hat Heidelberg eine ähnliche Ausgangslage wie Freiburg oder Karlsruhe. Allerdings gibt es hier auch den Neckartalabwind, der fast die gesamte Stadt durchstreicht und damit für eine gewisse Entlastung sorgt. In den besonders dicht bebauten Gebieten kommt er allerdings nicht an.

Von welchen Stadtteilen sprechen Sie?

 Besonders von der Altstadt und von Bergheim. Dort gibt es wenig Grün. Die vielen Gebäude speichern die sommerliche Wärme und geben sie nachts wieder ab. Ganz anders sieht es zum Beispiel in Ziegelhausen und Schlierbach am Waldrand aus. Zwischen dem kühlen Bierhelderhof und den warmen Gründerzeitquartieren in Bergheim kann es in Sommernächten zu Temperaturunterschieden von bis zu neun Grad kommen.

Wieso kann der Neckartäler in der Altstadt oder Bergheim nicht durch die Gassen wehen?

 Aufgrund der insgesamt dichten Bebauung hebt er in höhere Schichten ab und kommt am Boden nicht mehr an. Nur einzelne Straßenzüge wie Teile der Hauptstraße in der Altstadt werden auch bodennah durchströmt.

Hintergrund

Zum Bürgerentscheid zur Verlagerung des RNV-Betriebshofs sind alle Heidelberger am Sonntag, 21. Juli, aufgerufen. Einige Wahlbenachrichtigungen gingen bereits per Post an die Bürger. Sie dürfen entscheiden, ob auf dem Großen Ochsenkopf zwischen Bergheim und Wieblingen ein neuer Betriebshof gebaut wird - oder nicht. Die Frage auf dem Stimmzettel wird lauten: "Sind Sie dafür,

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Zum Bürgerentscheid zur Verlagerung des RNV-Betriebshofs sind alle Heidelberger am Sonntag, 21. Juli, aufgerufen. Einige Wahlbenachrichtigungen gingen bereits per Post an die Bürger. Sie dürfen entscheiden, ob auf dem Großen Ochsenkopf zwischen Bergheim und Wieblingen ein neuer Betriebshof gebaut wird - oder nicht. Die Frage auf dem Stimmzettel wird lauten: "Sind Sie dafür, dass die Grünfläche Großer Ochsenkopf erhalten bleibt und dort kein Betriebshof gebaut wird?". Ein "Ja" bedeutet also eine Stimme gegen die Verlagerung des Betriebshofs auf den Ochsenkopf. Ein "Nein" bedeutet eine Stimme für die Verlagerung des Betriebshofs dorthin. Der Bürgerentscheid wendet sich gegen den Beschluss des Gemeinderats vom Dezember 2018: Dieser hatte mit dem "Zukunftskonzept Bergheim" beschlossen, den Betriebshof auf den Großen Ochsenkopf zu verlagern und die frei werdende Fläche an der Bergheimer Straße je zur Hälfte für Wohnraum und eine Grün- und Freifläche zu nutzen.

Eine Infoveranstaltung der Stadt zu diesem Bürgerentscheid findet am kommenden Dienstag, 25. Juni, 18 Uhr, in der Halle 02, Zollhofgarten 2, statt. Dort werden sowohl die Befürworter als auch die Gegner der Verlagerung zu Wort kommen.


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Warum ist das Thema Stadtklima für die Menschen so wichtig? 

Für gesunde 35-Jährige ist das eher ein Komfortthema. Die Leistungsfähigkeit am Tag sinkt und man kann sich nachts nicht mehr richtig erholen. Bei den Klimagutachten nimmt man aber insbesondere die ältere Bevölkerung ab 65 Jahren und die ganz Jungen in den Fokus. Für jemand, der zum Beispiel unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, können Wärmeinseln ein weiteres Gesundheitsrisiko sein.

>>> Mehr zum Thema Betriebshof-Verlagerung an den Ochsenkopf: www.rnz.de/ochsenkopf <<<

Bürgermeister Erichson sagte bei der Vorstellung des Klimagutachtens von 2015, dass Heidelberg optimal durchlüftet sei. Es sei schwer, sich eine Bebauung vorzustellen, die bioklimatisch allzu bedenklich wäre. Ist das richtig oder falsch? 

Das ist schwer zu sagen. In Heidelberg, wie in anderen Städten auch, gibt es große Unterschiede zwischen klimaökologisch günstigen und ungünstigen Quartieren. Für mich ist das eine Frage der Umweltgerechtigkeit. Ziel der Stadtplanung sollte es sein, gleichwertige Lebensbedingungen in allen Stadtteilen zu ermöglichen. Dabei geht es auch darum, die Belastungen für schlechter gestellte Quartiere zu reduzieren.

Genau das hat die Stadt Heidelberg in Bergheim vor. Wenn der Betriebshof verlagert wird, könnte auf der Hälfte des Areals ein Stadtpark entstehen. Können solche neuen Grünflächen helfen? 

Ja, eine klimatische Entlastungsfläche in einem Wärme-Hot-Spot zu planen, ist sehr positiv einzuordnen. Stadtparks, neue Grünflächen, weniger Parkplätze, begrünte Fassaden: All das sind Möglichkeiten, um das Stadtklima zu verbessern.

Nachverdichtung, Abriss oder Neubauten auf der grünen Wiese: Lassen sich solche schwerwiegenden Entscheidungen mit dem Klimagutachten treffen? 

Dafür gibt es die Planungshinweiskarte. An ihr kann man ablesen, wo eine Nachverdichtung "klimaverträglich" möglich ist, und wo man es lieber nicht machen sollte. Aus klimatischer Sicht ist es übrigens besser, höher statt in die Breite zu bauen und damit mehr Fläche zu versiegeln. Ob die Bauten drei oder vier Stockwerke haben, macht für das Strömungsfeld in der Regel keinen großen Unterschied.

Hintergrund

Ochsenkopfwiese: Hier wachsen über 200 Pflanzenarten

Kann eine Wiese, die eigentlich eine Gewerbefläche ist, ökologisch wertvoll sein? Nach Ansicht des Naturschutzbundes (NABU) Heidelberg schon: "Die Ochsenkopfwiese ist ein vielfältiger und wertvoller Lebensraum für wilde Blumen und Gräser, für Insekten und Vögel. Diesen zu erhalten, ist ein Mosaikstein auf dem

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Ochsenkopfwiese: Hier wachsen über 200 Pflanzenarten

Kann eine Wiese, die eigentlich eine Gewerbefläche ist, ökologisch wertvoll sein? Nach Ansicht des Naturschutzbundes (NABU) Heidelberg schon: "Die Ochsenkopfwiese ist ein vielfältiger und wertvoller Lebensraum für wilde Blumen und Gräser, für Insekten und Vögel. Diesen zu erhalten, ist ein Mosaikstein auf dem Weg, dem Insektensterben, dem Verlust an biologischer Vielfalt hier vor Ort zu begegnen", sagt Pressereferentin Cornelia Wiethaler.

Bereits vor zwei Jahren begannen die Botaniker des NABU, die Pflanzenvielfalt dort zu untersuchen - und sie fanden insgesamt 203 Arten. Eine fünfseitige Liste zählt die Arten auf, die hier entdeckt wurden - von A wie der "Acker-Kratzdistel" bis Z wie dem "Zweiknotigen Krähenfuß". Wiethaler sagt aber auch: "Vom Aussterben bedrohte, sogenannte Rote-Liste-Arten, wurden bisher nicht gefunden." Für Wiethaler ist das Areal "mehr als eine Wiese", nämlich ein "vielseitiges Ökosystem" - und zwar aus vier Gründen:

> Die Struktur: Bäume, Hecken, Gebüsche, Feldgehölze, Böschungen sowie unbefestigte Erd- und Graswege, die es hier gibt, erfüllen ökologische Funktionen und sind wichtige Lebensräume für Insekten und Vögel. An Bäumen leben bis zu 400 Insektenarten. Diese wiederum bieten Futtergrundlage für Vögel. Auch in den Hecken und Gebüschen finden Vögel Nahrung und Rückzugsräume. Sie können Nester bauen und ihre Kleinen aufziehen - ungestört von Katzen und Raubvögeln. Hasen oder Kaninchen verstecken sich in den Büschen, und im zentralen Gehölz singt die Nachtigall. Bäume, Hecken und Gebüsche bieten Wind- und Sonnenschutz.

> Die Bewirtschaftung: Das Besondere ist, dass die Wiese eigentlich nicht bewirtschaftet wird - es gibt also keine "chemische Keule" gegen Unkraut; und das Areal wird auch nicht gedüngt; es wird eben nur maximal zweimal im Jahr gemäht. Das nennt man eine Magerwiese, die als besonders artenreich gilt. Sie ist im Grunde eine "typische" Wiese, wie es sie früher gab, bevor das Gras gedüngt wurde; heute gibt es vor allem in der Landwirtschaft Fettwiesen, die gedüngt werden.

> Die Artenvielfalt: Es sind eben die 203 Pflanzenarten, die man fand - und die deshalb hier wachsen, weil der Mensch so wenig eingreift. Sie sind eine Mischung aus spontaner Vegetation auf einer Brachfläche und verwilderten Kulturpflanzen ehemaliger Gärten. Das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg bestätigte 15 der auf der Ochsenkopfwiese vorgefundenen Arten als Kennarten für artenreiches Grünland. Da jede Blühpflanze im Schnitt zehn Insektenarten Nahrung und Lebensraum bietet - Bäume sogar ein Vielfaches - ist dieses Areal auch so wichtig für die Kleinlebewesen.

> Das Klima: Hier entsteht, so der NABU, nicht nur Kaltluft, was in den heißen Sommernächten in der Nähe der Wärmeinseln Bergheim, Bahnstadt und dem Industriegebiet Pfaffengrund wohltut. Auch die rund 200, teils stattlichen Bäume kühlen die Luft, indem sie Wasser verdunsten und die Hitze um zwei bis fünf Grad lindern; ein Baum, so der NABU, kann in etwa so viel kühlen wie zehn Klimaanlagen. Mehr noch: Die Wiese ist auch eine CO2-Senke. In der Wurzelmasse unter Grünland ist der Humusgehalt deutlich größer als unter Ackerland. Je höher der Humusgehalt von Wiesenböden, desto mehr des Klimakillers CO2 wird gebunden, also in die Erde zurückgeholt.

> Wie ist das alles einzuordnen? Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg hat eine Liste gefährdeter Biotop-Typen herausgegeben. Die Ochsenkopfwiese mit ihrer gesamten Struktur- und Artenvielfalt fällt in die Kategorie B. Das bedeutet, sie ist schwer regenerierbar. Kurzfristig, in einem Zeitraum bis 15 Jahren, könne ein ähnlicher Zustand an anderer Stelle nicht erreicht werden. Alles in allem, so Umweltexpertin Wiethaler: "Die Ochsenkopfwiese ist ein schützenswertes Biotop aber kein Naturschutzgebiet, das nicht betreten werden darf. Vielmehr lädt es Menschen ein, Vögeln zu lauschen, Bienen zu beobachten und frische Luft zu atmen, an Ostern Eier zu suchen oder Picknick zu machen und respektvoll eine Mischung aus Natur- und Kulturlandschaft zu erleben. Es ist ein freundliches Öko-System, dem sich offensichtlich viele Menschen verbunden fühlen." (hö)


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In der politischen Diskussion behaupten die Befürworter einer Betriebshofverlagerung gerne, dass das Bündnis für den Bürgerentscheid Ihr Gutachten nicht richtig zitiert. Stimmt das?

Das kann ich nicht beurteilen. Ich bekomme in Hannover nur einen Teil der Diskussion mit, bin aber auch von der Bürgerinitiative angerufen worden, ob ich eine Auskunft geben kann. Nach Freigabe durch die Stadt Heidelberg würde ich das auch tun. Das Urheberrecht liegt bei ihr als Auftraggeber. Ich will - ehrlich gesagt - auch in kein Fettnäpfchen treten.

Welche Bedeutung haben große Grünflächen am Rande der Stadt wie die Ochsenkopfwiese?

Sie sind von hoher klimatischer Bedeutung - als Teil des übergeordneten Luftaustausches, aber auch ganz lokal für die Anwohner. Als Erholungsgebiet bleibt der Große Ochsenkopf, gemessen an seiner Grünfläche, unter seinen Möglichkeiten. Er ist zu schlecht angebunden. Man könnte mehr daraus machen.

Was halten Sie von einer Dachbegrünung für den Betriebshof?

Die Fläche grün und begehbar für die Stadtbevölkerung auszugestalten, ist ein wegweisender Ansatz. Damit stünde ein wesentlicher Anteil der Fläche, die sonst nicht nutzbar wäre, für die Erholung zur Verfügung. Dachbegrünung, die für die Anwohner zugänglich ist, bringt aus Klimasicht auf einem so großen Gewerbestandort viel. Das hat einen Klimaeffekt für das gesamte Umfeld.

Aber das wäre doch kein gleichwertiger Ersatz für die Ochsenkopfwiese.

Es ist sicher immer besser, eine unversiegelte Fläche zu erhalten. Sie dient als großer Wasserspeicher, dort können große Bäume wachsen. Aber auch mit einer zugänglichen Dachbegrünung ließen sich relativ gute Ergebnisse erzielen.

Warum der Heidelberger Betriebshof nicht auf den Ochsenkopf soll

Kamera: Marie Degenfeld, Reinhard Lask / Produktion: Reinhard Lask

Die Langversion des Interviews gibt es hier.

Nimmt die Stadt das Thema ernst genug?

Heidelberg ist in seiner Herangehensweise viel weiter als die meisten anderen Städte, geht fast schon avantgardistisch mit dem Thema um. Denn hier wird nicht nur der Ist-Zustand und die Auswirkungen einer möglichen Bebauung untersucht, sondern auch weit in die Zukunft geschaut, wie sich zum Beispiel die globale Erwärmung bis ins Jahr 2100 auf die Stadt auswirkt. Welche Schritte daraus abgeleitet werden, liegt dann aber in den Händen der Politiker.

Warum dauert eigentlich das Kleinklimagutachten für die Ochsenkopfwiese und Bergheim-West so lange? Alle warten sehnsüchtig auf die Ergebnisse.

Das hat vor allem technische Gründe. Es handelt sich um ein rasterbezogenes Verfahren, je mehr wir in die Tiefe gehen, desto kleiner wir die Raster wählen, umso länger dauern die Modellrechnungen. Die Daten müssen ganz detailliert eingegeben werden: die Landstruktur, die Gebäudehöhen und vieles mehr. Typischerweise dauert so ein Gutachten acht bis zwölf Wochen.

Vor dem Bürgerentscheid wird es aber doch fertig?

Ich denke, das wird funktionieren. Ich bin vorsichtig. Denn ab und zu treten Fehler auf, dann muss alles noch einmal gerechnet werden. Am Ende muss die Untersuchung so ausgereift sein, dass man "Gutachten" aufs Titelblatt schreiben kann.

Warum der Heidelberger Betriebshof auf den Ochsenkopf soll

Redaktion, Kamera und Produktion: Reinhard Lask

Die Langversion des Interviews gibt es hier.

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