Altstadtrat Alfred Jakob. Foto: Rothe
Heidelberg. (kaz) Alfred Jakob war zehn Jahre lang – von 2009 bis 2019 – Mitglied des Gemeinderats und bereits ab 1987 im Bezirksbeirat Handschuhsheim aktiv. Der "Macher" und gläubige Christ mischte in vielen Ausschüssen mit: Die fünfte Neckarquerung und der Bau der Großsporthalle lagen ihm besonders am Herzen. Jetzt ist der Maler- und Lackierermeister im Alter von 78 Jahren überraschend gestorben.
Jakob wuchs in Handschuhsheim auf, engagierte sich von Jugend an in der katholischen Gemeinde St. Vitus, zuletzt als langjähriges Mitglied im Pfarrgemeinde- und Stiftungsrat. Er mag sich selbst als "Macher" gesehen haben – aber als einer, der sich gern von einer höheren Macht und von Gottvertrauen leiten ließ. "Er war ein Mensch, der nie delegiert, sondern wie selbstverständlich mit Hand angelegt hat", schreibt sein CDU-Ortsverein über ihn und würdigt seinen Einsatz für den von ihm mitgegründeten Sportverein DJK Handschuhsheim als Abteilungsleiter Fußball und schließlich als Vorsitzender. Alfred Jakob war Mitglied in 15 Vereinen und unter anderem an der Gründung des örtlichen Handwerker- und Gewerbevereins beteiligt. Er sagte mal: "Ich stehe für den Mittelstand, das Handwerk, die Sportvereine und für die Sorgen der Mitbürger." Die Landesehrennadel gehört zu den Auszeichnungen, die er für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhielt.
Auch die Familie war ihm heilig. "Er war ein herzensguter Mensch, der sich für jeden eingesetzt hat und dem Gerechtigkeit sehr wichtig war", ist von dieser Seite zu hören. Seit 1966 war Alfred Jakob mit seiner Frau Renate verheiratet, das Ehepaar bekam zwei Töchter und zwei Enkelkinder. Seinen eigenen Maler- und Lackierbetrieb gründete der Familienvater 1970. Tochter Anja trat beruflich in seine Fußstapfen und hat erlebt, dass es für ihn kein "Geht nicht" gab. Er fand immer die richtige Lösung.
Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit zur katholischen Kirche war die Marienverehrung. Zusammen mit seiner Frau besuchte er oft den oberbayrischen Wallfahrtsort Altötting. Madonnen-Figuren wollte er auch im eigenen Haus haben, der selbst geschaffene Nachbau der Mariengrotte von Lourdes im eigenen Garten war sein ganzer Stolz. Zuletzt traf die Autorin ihn dort im Spätsommer 2019. Anlass für den Besuch war, dass er zwei Flüchtlingen aus Afrika eine Ausbildung zum Maler und Lackierer ermöglichte. Einer von ihnen hatte damals bei der Handwerkskammer gerade seine Gesellenprüfung bestanden.
Die eigenen ersten Berufsjahre verbrachte Alfred Jakob in der Schweiz, ehe er in sein geliebtes "Hendesse" zurückkehrte. Sein unermüdliches Schaffen dort würdigte Oberbürgermeister Eckart Würzner bereits in einem Beileidsbrief an die Angehörigen. Alfred Jakob wird am kommenden Freitag nach einem Seelenamt in St. Vitus auf dem Friedhof in Handschuhsheim zu Grabe getragen.