Alternative zu Rock und Pop: Die "Herbstzeitlose" auf dem Friedrich-Ebert-Platz zog in den letzten Jahren vor allem junges Publikum an. Das wird jetzt ein Ende haben. Foto: Alex
Von Anica Edinger
Beim Heidelberger Herbst 2015 wird es keine "Herbstzeitlose" mehr geben. Die Veranstaltung auf dem Friedrich-Ebert-Platz wurde von der Heidelberg-Event GmbH, dem Veranstalter des Heidelberger Herbstes, aus Sicherheitsbedenken für dieses Jahr abgesagt.
Der Grund: Zu viele Menschen, die die "Herbstzeitlose" besuchen, stehen oder sitzen auf der Plöck. "Und die ist der einzige große Rettungs- und Fluchtweg für den Heidelberger Herbst", erklärt Vera Cornelius, die Geschäftsführerin von Heidelberg Event, gestern auf RNZ-Anfrage. Es sei zwar in den Jahren zuvor immer alles friedlich verlaufen, doch im Zweifelsfall käme ein Rettungswagen bei dem großen Menschenauflauf nicht mehr durch die Plöck - zumal die Veranstaltung auf dem Friedrich-Ebert-Platz in den letzten Jahren immer beliebter wurde. "Der Platz ist schlicht auch zu klein geworden", sagt Cornelius. Gemeinsam mit der Polizei und der Feuerwehr habe man die Situation im letzten Jahr beobachtet, dann fiel die Entscheidung.
Man suche allerdings jetzt schon nach Standortalternativen, versicherte Cornelius. Schließlich fände man die Veranstaltung an sich - und zwar schon von Beginn an - unterstützenswert. "Wir stehen in gutem Kontakt mit den Veranstaltern", meint Cornelius. Die Organisatoren sagen allerdings: "Die ,Herbstzeitlose‘ wird es auf gar keinen Fall mehr so geben wie im letzten Jahr", berichtet Patrick Forgacs, einer der Organisatoren. Seine Sorge gilt jetzt vor allem dem jungen Publikum. Denn: "Für junge Leute gibt es dann am Abend nichts mehr in der Innenstadt", meint er.
Gerade in einer Universitätsstadt könne das nicht angehen. Auf dem Friedrich-Ebert-Platz gab es am Abend nach dem Tagesprogramm mit Designmarkt oder Poetry Slam seit mittlerweile vier Jahren ein DJ-Programm mit hauptsächlich elektronischer Musik. Auch Cornelius weiß, dass das eine willkommene Alternative zu den eher herkömmlichen Rock- und Pop-Angeboten auf den anderen Bühnen gewesen sei.