Die Besucher des Thermalbades in Bergheim schätzen die besondere Atmosphäre, die Lage am Neckar, die schöne Anlage insgesamt und die Wassertemperatur von konstant 26 Grad. Foto: Stadtwerke
Von Timo Teufert
Bei ihren Besuchern kommen die Heidelberger Schwimmbäder gut an. Das ist das Ergebnis einer breit angelegten Besucher-Befragung der Stadtwerke Heidelberg. Als Betreiber der Bäder wollte das kommunale Unternehmen wissen, wie zufrieden die Gäste sind und welche Wünsche sie haben. Im Sommer 2015 und Winter 2016 befragte die Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung daher rund 5000 Besucher. Das Ergebnis: 81 Prozent aller Gäste bewerten die fünf Heidelberger Schwimmbäder mit "sehr gut" oder "gut".
Die Bestnote ging an das Thermalbad: 92 Prozent der Besucher geben dem Bad diese Spitzennoten. Die Besucher schätzen die besondere Atmosphäre, die schöne Lage am Neckar und die Anlage sowie die mit 26 Grad recht hohe Wassertemperatur. Das Tiergartenbad gefällt 87 Prozent der Besucher, dort sind es die Schwimmbecken, die große Liegewiese und die Sprungtürme und Rutschen, die den Besuchern besonders gefallen. Die Hallenbäder erreichten nicht ganz so hohe Zustimmungswerte, doch auch dort sind die Besucher zufrieden. Das City-Bad im Darmstädter-Hof-Centrum erhielt von 72 Prozent der Besucher die Note "gut" oder "sehr gut", dort wurde auch besonders oft das freundliche Personal hervorgehoben. Das Hallenbad Hasenleiser erreichte 74 Prozent, vor allem wegen seines großen Saunaangebots und der vielen Aktionen für Kinder, das Hallenbad Köpfel 78 Prozent. Dort schätzen die Besucher die Lage im Grünen, die Liegewiese und die Terrasse sowie die entspannte Atmosphäre.
"Die Bäder sind nicht nur bei den Heidelbergern beliebt, sondern auch im Umland. Viele Menschen aus den umliegenden Gemeinden nutzen sie. Am ausgeprägtesten ist das im Hallenbad Köpfel in Ziegelhausen", berichtete Peter Erb, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Bäder, bei der Vorstellung der Ergebnisse im Sportausschuss.
Mit guten Noten werden auch die Schwimmanlagen bewertet: Bei den Freibädern liegt die Zufriedenheit bei knapp 90 Prozent, bei den Hallenbädern zwischen 76 und 80 Prozent. Grund für die höhere Zufriedenheit mit den Freibädern seien die längeren Bahnen von 50 statt 25 Metern, so Erb. Gut schnitten die Bäder auch bei der Freundlichkeit des Personals ab: Über 80 Prozent der Besucher bewerteten sie mit hoch oder sehr hoch. Einzig im Tiergartenbad liegt der Wert "nur" bei 72 Prozent. Erb führt das auf den Besucheransturm während des Rekordsommers 2015 zurück, als das Personal dort alle Hände voll zu tun hatte.
"Wir freuen uns sehr über das hervorragende Ergebnis", sagte Erb bei der Präsentation vor den Stadträten. Die hohe Zufriedenheit der Gäste bestätige die Arbeit der Stadtwerke im Bäderbereich. "Unser Anliegen ist es, die Auslastung in den Bädern durch attraktive Angebote zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu senken. So wollen wir mehr Wirtschaftlichkeit und hohe Kundenorientierung in Einklang bringen", sagte Erb vor dem Hintergrund, dass öffentliche Schwimmbäder in allen Kommunen ein Zuschussgeschäft sind.
Auf dem Fragebogen konnten die Befragten auch Vorschläge für Verbesserungen in den Bädern machen. "Erste Anregungen aus der Befragung wurden bereits aufgegriffen und umgesetzt", erklärte Erb. So haben die Badbesucher im ganzjährig geöffneten Hallenbad Köpfel für die gleichen Öffnungszeiten in der Winter- und Sommersaison plädiert. Besucher können dort nun auch im Sommer vier Mal pro Woche ab 7 Uhr morgens und an fünf Abenden pro Woche bis 22 Uhr schwimmen. Auch im Thermalbad wurden die Öffnungszeiten ausgeweitet: Freitags können Frühschwimmer im Juni und Juli schon um 6.30 Uhr ins Bad. Im Tiergartenbad wird das Frühschwimmen bei stabiler Wetterperiode angeboten. Zusätzlich wurden für das Thermalbad Liegestühle zum Leihen angeschafft. "Die Liegestühle wurden so gut angenommen, dass wir bereits weitere nachbestellt haben", freute sich Erb.
Und auch dem Wunsch nach einem Kurzzeitticket kommen die Stadtwerke nach: "Ab Herbst 2016 bieten wir das Ticket in den Hallenbädern und zur Sommersaison 2017 in den Freibädern an", sagte Erb. Voraussetzung dafür sei ein neues Kassensystem, das bis zum Herbst installiert sein soll. Dann ist es möglich, für vier Cent pro Minute die Bäder zu nutzen. Es wird aber eine Mindestzeit von 50 Minuten berechnet, die dann zwei Euro kostet. Ein Erwachsener zahlt sonst mindestens vier, im Thermalbad sogar fünf Euro Eintritt.