Lydia Dartsch und Götz Münstermann checken die Nachrichtenflut, Reinhard Lask (stehend) hat dabei den richtigen Fingerzeig parat. Foto: Joe
Von Benjamin Auber
Heidelberg. Wer geglaubt hat, "dieses Internet" setze sich nicht durch, irrte gewaltig. Längst sind mobile Endgeräte, Computer oder aller möglicher Schnickschnack wie Alexa und Co. in unserem Alltag fast unverzichtbar geworden. Auch in der RNZ sind die "Onliner" nicht mehr wegzudenken, sie haben sich sogar zur zentralen Schnittstelle zwischen virtueller und analoger Welt gemausert. Geben wichtige Impulse aus dem Netz, wenn in den Kommentarspalten bei Facebook (57.700 Follower), Instagram (12.000), Twitter (12.000) oder auf unserer Homepage wieder etwas heiß diskutiert wird.
Gespannt warten Print-Redakteure auch mal auf die "Zahlen", gemeint sind die Klickzahlen. Kommt schon einer netten Bestätigung gleich, wenn Abertausende einen Artikel "geklickt" haben. Vieles ist messbar geworden. So können die Onliner stets explizit Auskunft geben, wie lange Artikel gelesen werden oder welchen Trends im Netz man nachgehen sollte.
Es sind vor allem die Menschen, die einer Redaktion das Leben einhauchen. Waren vor fünf Jahren noch zwei Redakteure am Werk, wird die Zahl bis Ende Jahres auf sechs anwachsen. Redaktionsleiter Götz Münstermann, der in allen Bereichen "Up to date" ist, kann auf ein starkes Team zurückgreifen. Reinhard Lask macht seit vielen Jahren vor, aber auch hinter der Kamera bei vielen Videoeinsätzen eine gute Figur – vor allem in liebevoller Kleinarbeit im Schneideraum. Den Rücken frei hält ihm Manuel Reinhardt, der stets alle Ereignisse im Blick hat und in Windeseile aktuelle Informationen an die Leser weitergibt. Nicht zu vergessen seine Leidenschaft zu aufwendigen Datenrecherchen und Multimedia-Reportagen. Seit Kurzem bekam die Redaktion zwei Verstärkungen: Die Redakteurinnen Kathrin Hoth und Lydia Dartsch bringen neuen Schwung und im Herbst wird noch Redakteur Matthias Kehl aus der Politik-Redaktion hinzustoßen. Kräftige Schultern, um die sich im Mutterschutz befindliche Social-Media-Expertin Vanessa Dietz zu ersetzen.
Hinzu kommt noch René Haas, der seit über 20 Jahren dabei ist und das Content-Management (CMS) betreut, bedeutet, dass er rund um die RNZ-Homepage alles im Griff hat. "Die Arbeitswelt hat sich kontinuierlich verändert, alles ist viel schneller geworden", sagt Haas, der noch Erfahrung mit dem BTX-Format, dem ersten Online-Dienst in den 1980er Jahren, gesammelt hat. Christiane Maisch kümmert sich gemeinsam mit Ute Meyer um das digitale Archiv und betreut Online-Magazin- und Reisethemen. Und da ist noch Jörg Runde, die Schnittstelle zur Anzeigenabteilung, der immer mit neuen Ideen um die Ecke kommt, wie die RNZ-Seiten besser vermarktet werden können.
Viele fähige Personen braucht es auch, um als moderne Zeitung digital auf Höhe der Zeit zu sein. Wie sieht also ein Arbeitstag eines Onliners aus? Ziemlich unterschiedlich – so viel ist klar. Der Frühdienst beispielsweise, der um 8 Uhr beginnt, hat ein enormes Aufgabenpensum zu absolvieren. Dazu gehört, den Nachrichtenstand zu aktualisieren, die Homepage zu kontrollieren, Diskussionen zu moderieren, Facebook-Posts abzusetzen oder Konferenzen vorzubereiten. Und natürlich immer wach sein, wenn aktuelle regionale Ereignisse aufschlagen: Unfälle, Bahnausfälle, Vollsperrungen und spannende Themen so schnell wie möglich für die Leser bereitzustellen.
24 Stunden RNZ: Ein Tag vom Redaktionsbeginn bis zur Ausgabe im Briefkasten
Kamera, Redaktion und Produktion: Reinhard Lask
Im Spätdienst sieht die Sache schon ganz anders aus. Natürlich muss das "Grundrauschen" mit wichtigen Nachrichten immer beachtet werden. Aber ausgewählte Artikel aus dem Print müssen ja auch unbedingt auf die Homepage – das ist der sogenannte "Export". Sie werden "fit" gemacht für die Online-Kunden, mit veränderten Überschriften oder einer angepassten Präsentation. Neben den diversen Newslettern gehört die Welt des Sports zu den Onlinern. Bis teilweise spät in den Abend wollen ja auch die Spielberichte von 1899 Hoffenheim, SV Sandhausen, Rhein-Neckar-Löwen oder der Adler Mannheim online gehen.
Und warum das alles? "Wir wollen unsere Online-Leser davon überzeugen, dass unsere Inhalte auch auf dem Smartphone oder Tablet gut zu lesen sind, sagt Götz Münstermann, "und dass die Artikel und die Arbeit dahinter es wert sind, bezahlt zu werden." Eine Homepage im neuen Design ist schon in Planung. Auch sonst haben die Onliner immer ein offenes Ohr, nicht nur für die Kollegen, sondern vor allem für die treuen Leser.