Aus ehemaligen Sauställen in Schwanheim sollen künftig Wohnmobilstellplätze werden. Der Schönbrunner Bauausschuss sprach sich einstimmig dafür aus. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Schönbrunn. Eine ganze Menge Abstellplätze für Pkw und Wohnmobile wird‘s demnächst in Schwanheim geben. Der Schönbrunner Ausschuss für Bau, Technik und Umwelt beschloss am Montag einstimmig, dass ein Schwanheimer bisherige Schweineställe zu Unterstellmöglichkeiten umnutzen darf. Dem ging allerdings eine lebhafte Diskussion voraus.
Der Eigentümer der Grundstücke hat mehrere Hallen im Bereich Herzstraße in Schwanheim. Die waren bislang an einen Bauern verpachtet, der dort unter anderem Schweine aufzog. Wegen des Gestanks führte das immer wieder zu Konflikten mit der Nachbarschaft. Mittlerweile gab der auswärtige Pächter die Sauenhaltung auf, die Gebäude waren seither verwaist. Der Eigentümer will sie nun neu nutzen. Problem dabei: Die Hallen sind nahezu alle im Außenbereich, in dem nur "privilegierte" Vorhaben zulässig sind. Kfz-Abstellplätze gehören dazu grundsätzlich nicht. "Vom Ausmaß des Vorhabens reden wir hier über eine mittlere Großgarage in einer kleineren Stadt", machte Bauamtsleiter Karl Wilhelm auf die Dimensionen des Antrags aufmerksam.
Der Eigentümer wolle langfristige Mieter und habe daher auch eine entsprechende Brandschutzklasse beantragt. Die sei viel höher als beispielsweise bei einem bloßen Warenlager. Das Ganze erschien der Verwaltung dann doch recht heikel. Zumal die Hallen über einen Feldweg angefahren werden müssen und man fürchtete, dass eines Tages der Eigentümer den Ausbau der Zufahrt fordert. "In Anbetracht der Gesamtbedeutung dieses Vorhabens verweist der Ausschuss die Angelegenheit gemäß der Regelung in der Hauptsatzung zur Beschlussfassung in den Gemeinderat", lautete denn auch der Beschlussantrag.
Doch das stieß auf Widerspruch im Gremium. "Wir sind doch alle heilfroh, dass es in Schwanheim nicht mehr so viele Fliegen gibt", formulierte etwa Karin Koch (CDU) im Hinblick auf die früher dort betriebene Schweinehaltung. Nun solle man dem Saustallbesitzer keine neuen Hürden aufbauen. "Wir sehen das Vorhaben unkritisch, da es in den vergangenen Jahren auch mit den Anwohnern Ärger gab", pflichtete Bürgermeister Jan Frey bei.
Nach einigem Hin und Her beantragte Karin Koch, dass bereits der Ausschuss abschließend entscheidet und der Gemeinderat nicht damit befasst wird. So geschah`s dann auch. "Der Ausschuss verbindet das planungsrechtliche Einvernehmen mit dem Hinweis, dass aus diesem Einvernehmen kein Anspruch auf einen über den üblichen Ausbaustandard eines Gewannweges hinausgehenden Zustand des die Erschließungsfunktion übernehmenden Weges abgeleitet werden kann." Dies betreffe insbesondere die Oberflächenbefestigung, die Straßenbeleuchtung, Verkehrsflächenentwässerung und den Winterdienst, heißt es im Beschluss.