Der ökumenische Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Leopoldsplatz zog in den Vorjahren stets viele Besucher an. Auch diesen Pfingstmontag sind die Wetteraussichten gut. Archivfoto: Barbara Nolten-Casado
Von Barbara Nolten-Casado
Eberbach. "An Pfingsten feiern Christen den Heiligen Geist, der alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet", heißt es in einem Text der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). "Pfingsten ist in gewisser Hinsicht das internationale und multikulturelle Kirchenfest", erläutert eine katholische Website das etwas schwer zu fassende Fest, "es ist das Wunder des Grenzen überschreitenden Verstehens".
Wie sich Heiliger Geist in der heutigen Zeit konkret verstehen und erfahren lässt, das wird Inhalt des ökumenischen Gottesdienstes sein, zu dem Christen aller Konfessionen am Pfingstmontag um 10 Uhr auf den Leopoldsplatz eingeladen sind. "Turm bis zum Himmel" lautet das Motto des Gottesdienstes, bei dem der evangelische Dekan Ekkehard Leytz und der katholische Diakon Joachim Szendzielorz die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel und der anschließenden Sprachenverwirrung in den Mittelpunkt stellen werden.
Ihr gegenüber steht die Pfingsterzählung aus der Apostelgeschichte, in der die Menschen unterschiedlicher Sprachen sich plötzlich auf ganze neue Art verstehen. Dabei wollen die beiden Gottesdienstleiter nach Auskunft von Szendzielorz in ihrer gemeinsamen Predigt aufzeigen, wie es hier und heute gelingen kann, Schranken des Nichtverstehens auf gesellschaftlicher, politischer und ökumenischer Ebene zu überwinden.
Die pfingstlichen Lieder, die im Gottesdienst erklingen, werden von der Katholischen Pfarrkapelle begleitet. Und natürlich darf auch die gemeinsame Tauferinnerung am Wappenbrunnen nicht fehlen.
Zeitgleich zum Gottesdienst auf dem Leopoldsplatz findet im evangelischen Gemeindehaus die ökumenische Kinderkirche des "RocKi"-Teams (Ökumenische Rockenauer Kinderkirche) statt.
Im Anschluss sind dann alle Teilnehmer zum traditionellen Eintopfessen ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. "Viele Leute kommen jedes Jahr extra wegen der Erbsensuppe her, die uns die Küche des Seniorenstifts Curata liefert", sagt Margit Menger vom Festausschuss der evangelischen Gemeinde. Außerdem werden die Gäste mit Kaffee und mit von Gemeindemitgliedern selbst gebackenem Kuchen verwöhnt. Der Erlös aus dem Gemeindeessen soll dem evangelischen Bauförderverein zugutekommen.
Die Kollekte des Gottesdienstes ist für die Kindergärten in evangelischer und katholischer Trägerschaft gedacht. Dass der ökumenische Pfingstmontags-Gottesdienst nun schon seit 22 Jahren bei gutem Wetter auf dem Leopoldsplatz stattfinden kann, dafür sorgen immer wieder aufs Neue viele ehrenamtliche Helfer aus beiden Kirchengemeinden. Sind sie es doch, die den Platz entsprechend gestalten, die Stühle und Bänke an- und abtransportieren, Sonnenschirme bereitstellen, den Altar auf- und abbauen.
Die Wetterprognose spricht dafür, dass deren Arbeit nicht umsonst ist und auch diesen Montag wieder gemeinsam unter freiem Himmel gefeiert werden kann.