Die neuen Bahn-Fahrkartenautomaten im Einheitsdesign stammen von krauth technology aus Eberbach. Foto: Agentur
Eberbach. (fhs) Der Stolz darauf ist ihr anzusehen: Erfreut bestätigt Sprecherin Christine Stork von der Firma krauth technology, dass die neuen Fahrkartenautomaten im Auftrag des Landes auch aus den Werkshallen am Fuß des Ohrsbergs stammen.
Insgesamt 89 Automaten werden an den krauth-Vertragspartner Abellio geliefert - genau nach den Vorgaben Baden-Württembergs als Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr.
Krauth-Partner Abellio stellt die Geräte in Stationen der von ihm betriebenen Verkehrsunternehmen auf, derzeit vor allem im Raum Karlsruhe, an der Strecke Mühlacker-Bruchsal und Stuttgart-Tübingen.
Auch in Eberbach wird einer der neuen Ticketautomaten am Bahnhof aufgestellt werden - allerdings erst im Dezember, wenn die Automaten bei der S-Bahn-Rhein-Neckar ausgetauscht werden. Stork: "Das Land hat eine Dachmarke entwickelt und ein einheitliches Designkonzept bestimmt. So soll gewährleistet sein, dass unabhängig vom Hersteller und vom Betreiberunternehmen die Bahnbenutzer immer den gleichen Automaten vorfinden werden."
Bereits im Dezember war damit begonnen worden, an Bahnhöfen in ganz Baden-Württemberg rund 180 der bisher bekannten rot-silbernen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn durch eine neue Automatengeneration zu ersetzen.
Nach der Landesvorgabe haben die neuen Ticketautomaten der Bahn ein schwarz-weiß-gelbes Design. Es lehnt sich an das Landesdesign der neuen Züge im Schienenpersonennahverkehr des Landes an. Die Vorgaben des Landes beschränkten sich allerdings nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild.
"Durch die angepasste Displayhöhe sind die neuen Automaten für Rollstuhlfahrer besser bedienbar. Zudem wird die Benutzeroberfläche auf den neuen Automaten bis Mitte 2019 durch eine farblich an das Landesdesign angepasste Oberfläche ausgetauscht", sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann anlässlich der Markteinführung.
Weil zu den Aufgaben des Landes auch gehört, dafür Sorge zu tragen, dass Fahrgäste Tickets auch kaufen können, nutzte das Verkehrsministerium die Möglichkeit, Regeln vorzugeben.
In den Verkehrsverträgen mit den verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen stellten die Ministeriumsmitarbeiter Anforderungen an die Standorte, die Anzahl und die Technik von Fahrkartenautomaten.
Auch künftig wird der Erwerb von Fernverkehr-Tickets an den neuen Fahrkartenautomaten weiter möglich sein. Wegen unterschiedlicher Vertragsgestaltung zwischen den Beteiligten können aber an manchen Stationen im Land zwei unterschiedlich aussehende Automaten nebeneinanderstehen.
Ebenfalls im Moment noch nicht für neue Automaten vorgesehen sind diejenigen Strecken, auf denen ab Mitte/Ende 2019 die Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio, die HzL oder Go-Ahead den Verkehr aufnehmen. Auch an den von der DB gewonnenen Netzen, bei denen die Lose der Übergangsverträge erst 2019/2020 auslaufen (wie etwa beim Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar), wird es vorerst noch keine neuen Automaten geben.
Die ersten von krauth gefertigten Automaten im einheitlichen Landesdesign und mit ganz neuer Benutzerführung hat Abellio in Kooperation mit dem Verkehrsunternehmen AVG auf der Strecke Mühlacker-Bruchsal aufgestellt.
2017 hatte krauth technology mit der Abellio GmbH einen Großauftrag abgeschlossen. Dazu gehört unter anderem eine Laufzeit von vier Jahren über die Beschaffung von stationären und mobilen Fahrkartenautomaten und eines gemeinsamen Betriebsführungssystems.
Für die Abellio Rail Südwest GmbH kommen die Krauth-Technology-Automaten im "Los 1 Neckartal" dann von Juni 2019 an zeitlich gestaffelt zum Einsatz.