Nach dem Hin und Her um Osterruhe oder nicht fürchteten einige Chaos bei den Ostereinkäufen. Das blieb aber offenbar weitgehend aus. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Eberbach/Hirschhorn. Erst von der Regierung verordnete "Ruhetage" über Ostern, dann Rücknahme nebst Entschuldigung der Kanzlerin: Bei den Maßnahmen gegen das Corona-Virus herrschte zuletzt ein Zickzackkurs. Wie haben sich die ständig ändernden Corona-Regeln auf das Kaufverhalten der Kunden ausgewirkt? Gab es Hamsterkäufe? Welche Hygieneschutzmaßnahmen – abgesehen von der ohnehin gesetzlich vorgegebenen Pflicht zum Maskentragen im Geschäft und auf dem Parkplatz – wurden ergriffen? Das waren die Fragen an Verbrauchermärkte in Eberbach und Umgebung.
Meist wurde aber mitgeteilt, dass man nicht auf die ortsspezifischen Verhältnisse eingehen könne, sondern nur die überall geltenden Unternehmensrichtlinien erläutern könne. Kaufland, Rewe und Penny, Aldi Süd sowie Edeka antworteten auf schriftlich gestellte Fragen, Lidl und Norma ließen hingegen gar nichts von sich hören.
"Wir beobachten kein verändertes Einkaufsverhalten der Kunden", heißt es von der Kaufland-Unternehmenskommunikation in Neckarsulm. Zumal man täglich beliefert werde, die Warenversorgung sichergestellt sei und es keinen Grund gebe, zusätzliche Vorräte anzulegen. "Wenn jeder nur das kauft, was er braucht, ist genug für alle da". Auf die reguläre Feiertagskonstellation habe sich das Unternehmen professionell vorbereitet gehabt.
Foto: Marcus DeschnerSolche Tage mit besonders hoher Kundenfrequenz wie an Ostern und an Weihnachten seien auch voriges Jahr gut gemeistert worden. Seit Beginn der Pandemie stehe man mit den zuständigen Behörden in Kontakt und setze alles daran, die Verordnungen zeitnah und pragmatisch umzusetzen. So habe man in vielen Bereichen Plexiglasscheiben sowie Bodenmarkierungen angebracht sowie Desinfektionsspender aufgestellt. Mit Lautsprecherdurchsagen bitte man die Kunden um gegenseitige Rücksichtnahme und Einhaltung der geforderten Abstände.
Von der Kölner Unternehmenskommunikation, die für Rewe und Penny spricht, wird kurz und bündig mitgeteilt, dass beide Marken seit Beginn der Pandemie den Beweis erbracht hätten, die besonderen Herausforderungen zu meistern. Die Kunden hätten sich auch in der Osterzeit auf eine sichere Warenversorgung verlassen können. Hingewiesen wird auf das Angebot des Rewe-Markts, "mit dem Abholservice seinen Kunden eine bewährte kontaktreduzierte Alternative zum Einkauf im Markt zu bieten".
Die Nachfrage nach Abholterminen sei vor den Ostertagen "äußerst stark" gewesen. Kunden sollten sich allgemein rechtzeitig nach freien Kapazitäten erkundigen. "Wir begrüßen die Entscheidung der Bundeskanzlerin, den Beschluss zur erweiterten Osterruhe rückgängig zu machen", ließt die Aldi-Süd-Pressesprecherin aus Mülheim an der Ruhr nach dem Hin und Her vor Ostern wissen.
Dies trage zur besseren Entzerrung der Einkaufstätigkeit der Kunden bei. Gleichwohl gehörten die Tage rund um Ostern neben Weihnachten erfahrungsgemäß zu den wichtigsten Einkaufstagen im Jahr. Daher habe man die Kunden gebeten, ihre Einkäufe möglichst "entzerrt" zu tätigen und möglichst allein einkaufen zu gehen. Selbstverständlich halte man sich im Unternehmen "weiterhin streng an die Vorgaben der Coronaschutzverordnungen".
Zustimmung für die Rücknahme der Pläne für den verschärften Oster-Lockdown kam auch von Edeka Südwest. Dort nehme man "allgemein teilweise wahr, dass unsere Kunden im Zuge der aktuellen Lage über alle Sortimentsbereiche hinweg Lebensmittel eher seltener und dafür umfangreicher einkaufen", heißt es.