Für einen Neubau des fast 50 Jahre alten Eberbacher Hallenbads soll ein Architekt gesucht werden. Foto: Christofer Menges
Eberbach. (cum) Fürs in die Jahre gekommene Eberbacher Hallenbad wird nach einer Lösung gesucht. Mit der Einleitung des Verfahrens zur Suche nach einem Architekten soll der Gemeinderat nun den nächsten Schritt gehen. Ziel ist es, Pläne für einen Neubau des 1973 eröffneten Bads zu erstellen.
Die Neubaupläne sollen sich am bestehenden Bad orientieren. Die Kosten für ein modernes Bad dieser Größenordnung hatte der deutschlandweit anerkannte Bäderexperte Dietmar Altenburg in einer Studie von 2018 auf 7,8 Millionen Euro geschätzt. Das jährliche Betriebskostendefizit beider Bäder, derzeit rund 900.000 Euro, würde Altenburg zufolge bei einem neuen Neubau auf 750.000 Euro sinken.
Ein Anbau mit einem Multifunktionsbecken käme auf weitere 2,2 Millionen Euro. Diesen soll der Architekt, den der Gemeinderat sucht, gleich so mit einplanen, dass er auch später noch gebaut werden kann.
Die Ausschreibung muss europaweit erfolgen. Ende des Jahres soll ein entsprechender Planer gefunden sein. Dann entscheidet der Gemeinderat, ob dieser den Planungsauftrag bekommt. Denn wenn ein Architekt gefunden ist, muss die Stadt schon für die Planungen richtig Geld in die Hand nehmen: Allein das Honorar wird auf 780.000 Euro geschätzt.
Für die ersten Planungsstufen ist erst einmal ein fünfstelliger Betrag im Stadtwerkshaushalt eingestellt. Die Neubau-Pläne sollen laut Bürgermeister Peter Reichert dazu dienen, schnell reagieren zu können, falls von Bund oder Land ein Förderprogramm zur Rettung der Bäder aufgelegt wird.
Derzeit gäbe es nur Geld aus dem kommunalen Ausgleichstock – und das gibt es nur für eine Sanierung, die im Gemeinderat wegen der Risiken so gut wie keiner will. Für einen Neubau oder eine Erweiterung gibt es aus dem Ausgleichstock laut Verwaltung kein Geld. Auch soll vom Architekten errechnet werden, ob die von Altenburg errechneten Kosten noch aktuell sind.
Er habe zuletzt viel mit Abgeordneten geredet und habe nie damit gerechnet, dass ein Schulsanierungsprogramm aufgelegt werde, sagt Bürgermeister Reichert. Dann kam es doch. Dass dies nun auch für die von der Schließung bedrohten Hallenbäder in Deutschland kommt, erhofft er sich: "Dann ist es ein Vorteil, einen Plan in der Schublade zu haben", so der Rathauschef.