Auch für die simple Zahnreinigung gibt’s wieder Termine beim Zahnarzt. Foto: pa
Eberbach/Hirschhorn. (jbd) Als die Corona-Pandemie im März auch die Zahnarztpraxen zwang, ihre Tätigkeit bis auf Notfallbehandlungen herunterzufahren, machte sie da nicht selten über Wochen ausgebuchte Terminpläne zur Makulatur. Jetzt darf beim Zahnarzt wieder ohne Einschränkungen behandelt werden — freilich unter den strengeren Maßgaben des Infektionsschutzes.
Und auch Patienten, die die routinemäßige Kontrolle ihrer Zähne und prophylaktische Maßnahmen kurzfristig verschoben haben, kommen wieder zum Zuge. Doch um dafür einen Termin zu bekommen, muss man unter Umständen etwas Geduld mitbringen: die Terminanfragen in den Praxen häufen sich. Die Situation ist allerdings nicht überall gleich, hat unsere Umfrage in hiesigen Praxen ergeben.
Wie andere Mediziner auch, um deren Praxen in den letzten Wochen aus Furcht vor einer Ansteckung mit Covid-19 ein großer Bogen gemacht wurde, warnen jetzt auch Zahnmediziner davor, notwendige Behandlungen noch aufzuschieben. Nicht durchgeführte Routineeingriffe, die sich zu komplizierten Behandlungsfällen entwickeln könnten, gefährdeten die eigene Zahn- und damit auch die Allgemeingesundheit, heißt es von Zahnärztekammern.
Außerdem ist von einem sich im zweiten Halbjahr anbahnenden verschärften Termindruck die Rede, dem es vorzubeugen gelte. Trotzdem verhielten sich Patienten vielfach noch zögerlich, was den Besuch beim Zahnarzt betrifft, stellt ein Eberbacher Dentist fest. "Einige sind noch vorsichtig, besonders wenn es um größere Maßnahmen geht. Die werden teils noch aufgeschoben".
Das Thema Kurzarbeit hat sich dadurch noch nicht für alle Zahnarztpraxen erledigt. Teils finden Patienten auch momentan nur bei Schmerzen und im Notfall zu ihrem Zahnarzt. Und die Praxen reservieren für die Notfallversorgung offenbar einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Sprechstunden.
Wer sich das Gebiss routinemäßig durchchecken und reinigen lassen möchte, muss zwischen "wenigen Tagen" und sechs Wochen auf einen Termin warten. Normal seien 14 Tage Wartezeit, jetzt könne es bis zu drei Wochen dauern, informiert eine Hirschhorner Praxis.
Und natürlich wird das gesamte Prozedere eines Praxisbesuchs aufwendiger, um Infektionsschutz zu gewährleisten. Maximal zwei Leute dürften sich im Wartebereich aufhalten, aber entsprechendes kennt man längst auch von weniger sensiblen Orten wie Friseursalons.
Hinzu kommt beim Zahnarzt allerdings das teils langwierige Ausfüllen eines Anmeldebogens. Das kann sich ziehen. Um dafür nicht zu viel Zeit in der Praxis zu verbringen, bekommt man das Formular teils vor dem Besuch schon zugeschickt.