Gemeinsam mit (v.l.) Pavo Ivkic, Joachim Szendzielorz, und Stefan Strecker feierte Hubert Seitz (r.) sein diamantenes Priesterjubiläum. Foto: Barbara Nolten-Casado
Von Barbara Nolten-Casado
Eberbach. Ein ganz besonderes Jubiläum wurde am Pfingstsonntag in der katholischen Kirche St. Johannes Nepomuk begangen: der frühere Eberbacher Pfarrer Hubert Seitz feierte dort sein diamantenes Priesterjubiläum. Am 18. Mai 1958 war er in Freiburg zum Priester geweiht worden. Nach verschiedenen Stationen priesterlichen Wirkens wurde er 1975 Pfarrer von St. Johannes Nepomuk in Eberbach. Zehn Jahre später kam die Pfarrei St. Josef in Eberbach-Nord dazu. 2001 wurde er zum geistlichen Leiter der Seelsorgeeinheit Edith Stein bestellt. Dreißig Jahre blieb Seitz Eberbach, Neckartal und Odenwald treu. 2005 verabschiedete er sich schließlich in den Ruhestand und zog nach Buchen. Sein 60-jähriges Priesterjubiläum aber sollte dort gefeiert werden, wo ein Stück seines Herzens bis heute weilt.
Viele waren am Sonntagmorgen zum von Pfarrkapelle und Kantorei musikalisch umrahmten festlichen Pfingsthochamt in die Stadtkirche gekommen, wo Hubert Seitz noch einmal an dem Altar stand, an dem er drei Jahrzehnte lang Sonntag für Sonntag den Gottesdienst mit ihnen gefeiert hatte. Über tausend Kinder hatte er in dieser Zeit getauft, zu Erstkommunion und Firmung begleitet. Er hatte unzählige Ehen geschlossen und Menschen zu Grabe geleitet.
An diesem Pfingsttag nun stand er gemeinsam mit Pfarrer Pavo Ivkic, Diakon Joachim Szendzielorz und mit Schönstattpriester Hubert Strecker am Altar. Letzterer war von 1995 bis 1997 Kaplan in Eberbach gewesen und war an diesem Morgen eigens von München zum Jubiläum seines damaligen "Lehrherrn" nach Eberbach gekommen.
"Ich bin Hubert Seitz sehr dankbar, dass er mich damals als jungen Priester in sein Pfarrhaus aufgenommen hat, dass ich beobachten durfte, wie er die Dinge machte und dass ich zugleich viel Freiheit genoss, um eigene Vorstellungen zu verwirklichen", sagte Strecker in seiner Predigt. Eines sei ihm dabei ganz besonders in Erinnerung geblieben: dass Seitz seinen täglichen Abendspaziergang mit Krankenbesuchen verband. "Das hat mich beeindruckt", so Strecker. "In der Zeit, die er eigentlich für sich brauchte, um sich zu erholen, war er noch für andere da." Lang war die Schlange der Gratulanten, die ihrem ehemaligen Pfarrer nach dem Gottesdienst die Hand schütteln wollten. Beim anschließenden Mittagessen im Pfarrheim überbrachte Bürgermeister-Stellvertreter Rolf Schieck die Glückwünsche von Bürgermeister Peter Reichert und Gemeinderat. Schieck sprach von Seitz‘ "aufopferungsvoller Arbeit" während seiner Zeit in Eberbach und von seiner "freundlichen, mitfühlenden, menschlichen Art". "Seelsorge war Ihnen immer näher gelegen als die Verwaltungsarbeit", bescheinigte er dem Jubilar. Die Kantorei brachte ihrem ehemaligen Präses und Förderer ein Ständchen.
Und Hubert Seitz? Der genoss die Zuneigung seiner Gäste. Bis vor zwei Jahren sei er noch in Buchen und Umgebung in der Seelsorge tätig gewesen, war von ihm zu erfahren. Nach wie vor liebt er die Musik. Und auch den Sport hat der inzwischen 85-Jährige nicht aus den Augen verloren: "Ich mache jeden Tag Walking", berichtete der Jubilar. "Denn wenn man nur herumsitzt, dann rosten einem ja die Beine ein."