GRN-Klinik Eberbach hofft auf mehr Nachwuchs
Eberbach. (RNZ) Dr. Daniel Unger (43), seit fünf Monaten Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der GRN-Klinik Eberbach, zieht ein erstes Fazit.
Dr. Unger, Sie sind von der Ruhrpott-Metropole nach Eberbach gewechselt. Ist es Ihnen hier nicht zu langweilig?
Dr. Daniel Unger: Mit Sicherheit nicht. Ich genieße jeden Tag hier. In der Klinik habe ich zu einem Großteil unserer Patienten persönlichen Kontakt. Das ist für mich sehr wichtig. Unter den Kollegen herrscht ein freundliches Miteinander. Das hat meine Erwartungen voll erfüllt.
Passt das zu Ihrem Führungsstil?
Ich denke, ich habe eine persönliche, kollegiale Art, mit meinen Mitarbeitern umzugehen. Ich würde sagen, wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe.
In Ihrer Vita fällt auf, dass sie in den 90er-Jahren in Eberbach als studentische Hilfskraft den Notarztwagen gefahren haben und, dass sie später als Assistenzarzt an der Uniklinik Heidelberg tätig waren. Sie haben die Region also nie vergessen?
Ich bin in der Region aufgewachsen und sehr heimatverbunden. Ich wohne in Heidelberg, die GRN-Klinik ist für mich schnell zu erreichen.
Gibt es denn gar keine Dinge, die Sie aktuell verändern wollen? Oder hat Ihnen Ihr Vorgänger Dr. Mathias Schmidt ein bestelltes Feld überlassen?
Es war ein reibungsloser Übergang. Ich konnte mir in aller Ruhe einen Überblick verschaffen. Natürlich wird es einige strukturelle Anpassungen geben. Meine Mitarbeiter, allesamt Fachärzte, sind erfahren und erstklassig ausgebildet. Woran es allerdings noch hapert: Unsere Klinik wird von ärztlichen Kollegen, die am Beginn ihrer beruflichen Karriere stehen, nicht so recht wahrgenommen. Unsere Klinik bietet alle Teilbereiche des Fachs Anästhesie an. Hier besteht die Möglichkeit, in behüteter Atmosphäre und enger persönlicher Betreuung durch einen Mentor, die anästhesiologischen und intensivmedizinischen Grundlagen zu erlernen sowie die Weiterbildung in den Bereichen Schmerz- und Palliativmedizin zu absolvieren. Dazu haben wir eigens ein Aus- und Weiterbildungscurriculum entwickelt, welches eigenständiges Arbeiten ermöglicht und eine individuelle Karriereplanung berücksichtigt.
Das bedeutet, die GRN-Klinik hofft auf mehr "Nachwuchs"?
Dr. Daniel Unger: Das ist richtig. Wir müssen deutlich machen, welche Weiterbildungsoptionen die jungen Kollegen bei uns haben. In Eberbach werden sämtliche modernen Narkoseverfahren mit einem relativ hohen Anteil an Regionalanästhesien angeboten. Die Teilbereiche, die wir in Eberbach nicht vorhalten, können an unseren GRN-Partnerkliniken abgebildet werden. Somit können wir die komplette Weiterbildungszeit zum Facharzt Anästhesie anbieten.