So wird es diesmal bei der Blutspendeaktion in der Mehrzweckhalle nicht aussehen, auch bei den Liegen gilt des Mindestabstand. Nikola Ivacevic (r.), Bereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes Eberbach, bittet um Anmeldungen. Archivfoto: Martina Birkelbach
Von Martina Birkelbach
Eberbach. Blutspenden in Zeiten von Corona? "Es besteht kein erhöhtes Risiko, sich auf den Terminen mit dem Coronavirus anzustecken. Es werden Maßnahmen ergriffen, die eine größtmögliche Sicherheit aller Anwesenden gewährleisten" sagt Nikola Ivacevic, Bereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes Eberbach. Am Donnerstag, 28. Mai, wird von 14 bis 19.30 Uhr in die Mehrzweckhalle des Schulzentrums in der Adolf-Knecht-Straße 27 geladen; diesmal sind die Blutspenden sogar "noch dringender".
Herr Ivacevic, über mehrere Wochen wurden, zur Schaffung von Personal- und Bettenkapazitäten für Covid-19 Patienten, nicht dringend erforderliche Operationen zunächst ausgesetzt. Der Blutbedarf hat sich also reduziert. Warum ist es jetzt so wichtig, zum Blutspenden zu gehen?
Nicola Ivacivic: "Seit Wochen wird die Behandlungsfrequenz und Operationstätigkeit in den Kliniken wieder hochgefahren. Notfälle wurden immer behandelt. Folge ist eine extreme und schnelle Bedarfssteigerung. Da Blutprodukte nur kurzfristig haltbar sind, konnten während des Shutdowns keine langfristigen Vorräte angelegt werden. Der DRK-Blutspendedienst bittet daher jetzt dringend um Blutspenden."
Gab es während des Shutdowns überhaupt Blutspenden?
"Am Anfang nicht, dann in stark reduziertem Umfang und nur an zentralen Stellen über mehrere Tage."
Kann man, wie sonst üblich, einfach in die Mehrzweckhalle kommen?
"Flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren ist in Zeiten des Coronavirus in allen Lebensbereichen unabdingbar. Damit Abstandsregeln eingehalten werden können, ist eine effektive Steuerung des Besucherstroms erforderlich. Dazu wurde ein Terminreservierungssystem installiert. Das DRK bittet hier persönliche Terminreservierungen vorzunehmen. Dieser Service hat auch gleichzeitig zur Reduzierung von Wartezeiten geführt."
Was mache ich, wenn ich keinen Internetzugang habe? Kann ich mich auch telefonisch anmelden?
"Ja, telefonisch unter der Service-Hotline (08 00) 11 49 411.
Werde ich abgewiesen, wenn ich ohne Termin dort eintreffe?
"Falls freie Zeiten vorhanden sind, können diese vor Ort vergeben werden."
Gelten die Abstandsregeln auch für die Liegen?
"Auch dort ist ein Mindestabstand einzuhalten."
Welche weiteren Vorkehrungen treffen Sie gemeinsam mit dem DRK Blutspendedienst Baden- Württemberg/Hessen?
"Es gibt eine Temperaturmessung bereits am Eingang, die kontrollierte Aufforderung zur Handdesinfektion sowie die Rückstellung von Spendern, die sich in den letzten vier Wochen im Ausland aufgehalten haben oder Kontakt zu SARS-CoV-2 infizierten Menschen hatten. Blutspender erhalten bei der Blutspende eine Schutzmaske."
Handelt es sich dabei um eine besondere Schutzmaske oder kann ich auch die eigene Maske tragen?
"Die Spender erhalten bei der Einlasskontrolle mit Temperaturmessung einen Mund-Nasen-Schutz welcher getragen werden muss. Im Spendelokal sind eigene Masken aus hygienischen Gründen nicht zulässig. Alle Helfer und Mitarbeiter sind ebenfalls mit den Masken ausgestattet."
Wie schützen sich die DRK-Mitarbeiter vor dem Covid-19-Virus?
"Mit Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel sowie einem Face-Shield für den Helfer/Mitarbeiter bei der Temperaturkontrolle."
Mit wie vielen freiwilligen Helfern werden Sie vor Ort sein?
"Die Zahl unserer Helfer ist auf maximal fünf reduziert. Sonst sind es etwa 16."
Wer darf sich grundsätzlich zum Blutspenden anmelden?
"Blutspender müssen mindestens 18 Jahre alt und gesund sein. Bei der ersten Spende sollte ein Alter von 65 nicht überschritten werden. Menschen mit grippalen oder Erkältungs-Symptomen oder Durchfall werden generell nicht zur Blutspende zugelassen. Bereits am Eingang wird nach diesen Symptomen gefragt und gegebenenfalls der Einlass in das Spendenlokal verwehrt."
Ab und bis zu welchem Alter ist Blutspenden möglich?
"Erstspender von 18. bis 65. Geburtstag (Mehrfachspender bis 73. Geburtstag). "
Wie oft darf man zum Blutspenden kommen?
"Der Abstand zwischen zwei Spenden soll in der Regel zehn bis zwölf Wochen betragen (mindestens acht Wochen). Männer dürfen pro Jahr bis zu sechs Vollblutspenden leisten, Frauen bis zu vier."
Warum muss man den Personalausweis mitbringen?
"Damit man sicherstellen kann, dass man auch die Person ist, die man vorgibt zu sein. Der Spender muss zweifelsfrei identifiziert werden, sodass eine Personenverwechslung zu 100 Prozent ausgeschlossen wird. Für den Empfänger einer Blut-Transfusion kann es lebensbedrohlich sein, wenn die Blutkonserve von einer anderen Person stammen würde."
Ist es sicher, dass das Covid-19-Virus nicht über eine Blutspende übertragen werden kann? Wird zusätzlich eine SARS-CoV-2 -Testung durchgeführt?
"Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft wird das Virus nicht über eine Blutspende übertragen. Deshalb wird auf den Blutspendeaktionen keine SARS-CoV-2 -Testung des gespendeten Blutes durchgeführt."
Wie sieht es mit dem üblicherweise vom DRK Eberbach bereitgestelltem Essen und Trinken nach der Blutentnahme aus. Wird es das in Büfettform wieder geben?
"Dieses Mal gibt es keinen Imbissbereich. Die Verpflegung ist to go. Der Blutspendedienst bringt die Verpflegung mit – in Form eines Lunchpaketes – in dem verpacktes Essen ist, das die Spender mit nach Hause nehmen."