Die „Braut“ kommt diesmal aus dem Weinheimer Stadtwald: Der stattliche Lärchenstamm erzielte mit knapp 700 Euro je Festmeter das Höchstgebot bei der Nadel-Wertholzsubmission in Eberbach. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Eberbach/Buchen. "Wir haben alles verkauft", freut sich Helmut Schnatterbeck, Geschäftsführer der Forstlichen Vereinigung Odenwald-Bauland (FVOB) mit Sitz in Buchen. Er meint damit die Baumstämme, die zur Nadel-Wertholzsubmission in die Eberbacher Au gebracht worden waren.
Zum 14. Mal fand diese Aktion dort statt. Insgesamt 918 Festmeter Rundholz aus Privat- und Kommunalwäldern standen dort gegen Höchstgebot zum Verkauf. Darunter waren 626 Festmeter Lärchenholz, 272 Festmeter Douglasie, 3,6 Festmeter Weymouthkiefer und elf Festmeter Fichte. Das Holz kam vorwiegend aus dem Odenwald, von der Bergstraße, aus dem Bayerischen und aus dem Heilbronner Raum.
Auch die Stadt Eberbach hatte elf Lärchenstämme mit rund 20 Festmetern zum Verkauf angeboten. Den Spitzenpreis erzielte ein gewaltiger Lärchenstamm aus dem Weinheimer Stadtwald. Für die "Braut", wie ein solches Prachtexemplar im Fachjargon genannt wird, wurden 690 Euro je Festmeter geboten. Der Stamm mit der Nummer 312 hat ein Volumen von 2,58 Festmetern und geht an ein deutsches Furnierwerk.
Höchstpreise von über 700 Euro je Festmeter, wie sie in Vorjahren schon geboten worden waren, habe man zwar diesmal nicht erreicht, erläutert Schnatterbeck. Aber mit einem Durchschnittserlös von rund 285 Euro je Festmeter über alle Sortimente betrachtet könne man recht zufrieden sein. Selbst Fichtenholz, das in den letzten Jahren mit starkem Preisverfall zu kämpfen hatte, habe teils 188 Euro je Festmeter gebracht.
Viel Lärchenholz gehe für bauliche Zwecke in den Alpenraum. Durchgeführt wurde die Submission von der FVOB in Zusammenarbeit mit Forst BW in Schwarzach im Neckar-Odenwald-Kreis.
"Auch die Eberbacher Stadtförsterei hat uns mit Rat und Tat viel geholfen", lobt Schnatterbeck und spricht damit die teils widrigen Verhältnisse in Form von Schnee und Eis an, mit denen man an manchen Tagen seit Anliefern der Stämme Ende 2020 zu kämpfen hatte.
Nach dem Öffnen der Gebote habe man ein Register erstellt und diejenigen angeschrieben, die den Zuschlag erhalten haben. Ab dieser Woche gingen die Rechnungen raus, nächste Woche könne dann die Holzabfuhr beginnen. Auch kommendes Jahr wolle man wieder eine Nadel-Wertholzsubmission in Eberbach veranstalten, "falls uns die Stadt den Platz wieder gibt". Dann sei der Rhein-Neckar-Kreis wieder als Veranstalter mit im Boot, der sich jährlich mit den Kollegen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis ablöst, gibt der Forstmann Auskunft.