Zum zweiten Mal wurde am Samstag auf dem Neuen Markt für den Schutz der Grundrechte demonstriert. Foto: Marcus Deschner
Eberbach. (MD) "Wir stehen hier aus Sorge vor dem, was noch kommt", betonte Angela Reibel am Samstag erneut auf dem Neuen Markt. Sie und weitere Eberbacher hatten zum zweiten Mal zu einer Kundgebung zum Schutz der Grundrechte eingeladen. Denn diese sieht man durch die von der Politik beschlossenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise massiv beschnitten.
Die Gedanken schwankten zwischen Angst und Freude sowie Freude und Angst hin und her, sagte sie zu den gut 20 Teilnehmern und einigen "Zaungästen". Freilich sollte man sich vor ansteckenden Krankheiten schützen. Doch: "Ist soziale Distanz das neue Miteinander?", gab sie zu bedenken. Menschen brauchten soziale Kontakte. Und deswegen stehe man auch hier, "in der Hoffnung, dass es besser wird". "Coronavirus ach wie fein, wir stellen jetzt das Leben ein", dichtete Bernhard Theis. In Teilen der Bevölkerung herrsche durch Verunsicherung große Angst, was mit der Bereitschaft zum Gehorsam einhergehe. Durch die massiven Einschränkungen riskiere man auch die seelische Gesundheit vieler Kinder, wodurch es zu Langzeitfolgen kommen könne. Man müsse sich entscheiden, ob man frei oder mit Einschränkungen leben möchte, sagte Adina Smochina und gab sich selbst gleich die Antwort: "Wir wollen frei leben". Dave Brych wies darauf hin, dass es in Deutschland aus guten Gründen die Gewaltenteilung gebe.
Roland Farrenkopf bat zum Ende der einstündigen Demonstration die Teilnehmer um freiwillige Weitergabe ihrer E-Mail-Adressen, damit man zu künftigen Veranstaltungen einladen könne. Von einer Mitdemonstrantin gefragt, warum man diese nicht öffentlich ankündige, blieb er die Antwort weitgehend schuldig und erklärte nur, "dass man halt Ordnung haben wollte". Lydia Hildenbrand verteilte auf dem Platz Grundgesetze. Kommenden Samstag soll die Demo an gleicher Stelle eine Neuauflage erfahren. Dann soll auch eine entsprechende Lautsprecheranlage für bessere Hörbarkeit der Redner sorgen.